Vorabversion von Hyper-V für Windows Server 2008 Enterprise RC1

Microsoft bringt Virtualisierungs-Beta früher als erwartet

14.12.2007
Früher als geplant hat Microsoft eine öffentliche Beta-Version seiner künftigen Virtualisierungstechnik "Hyper-V" veröffentlicht.

Eigentlich war die Beta erst für Anfang kommenden Jahres avisiert. Hyper-V war zuvor unter den Namen Windows Server Virtualization und "Viridian" gehandelt worden. Es handelt sich dabei um einen Hypervisor für Microsofts nächstes Server-Betriebssystem "Windows Server 2008", das seit vergangener Woche als Release Candidate (RC1) vorliegt. Die endgültige Version soll vor dem oder am 27. Februar 2008 herauskommen, an dem Microsoft die offizielle Launch-Party in Los Angeles steigen lässt. Das fertige Hyper-V ist weiterhin für 180 Tage nach Markteinführung von Windows Server 2008 angekündigt.

Die Hyper-V-Beta erhalten Kunden, die sich die neue 64-Bit-Version von Windows Server 2008 Enterprise RC1 in der englischen Sprachversion bei Microsoft herunterladen. Nutzer erhalten damit erstmals Einblick in die Technik, mit der Microsoft auf den heiß umkämpften Markt der Server-Virtualisierung drängt, den derzeit hauptsächlich die EMC-Tochter VMware (deren Aktie nach Microsofts Ankündigung gleich erst einmal nachgab) sowie Xen-basierende Derivate beherrschen, die unter anderem XenSource (übernommen von Citrix Systems), Oracle, Red Hat und Novell anbieten. Ein Hypervisor ist eine Basistechnik, die als Virtualisierungsgrundlage für Gast-Betriebssysteme fungiert.

Microsoft hatte seine Virtualisierungspläne kürzlich konkretisiert und dabei unter anderem angekündigt, dass es Hyper-V auch in einer Stand-alone-Variante anbieten will, die nicht auf Windows Server 2008 angewiesen ist - eine 180-Grad-Kehrtwende gegenüber der früheren Position des Konzerns, das Virtualisierung als Teil des Betriebssystems anzusehen sei. Für den eigenständigen Hyper-V interessieren sich laut Microsoft auch bereits große Hardwareanbieter wie Dell, Fujitsu-Siemens, Hitachi, HP, IBM, Lenovo, NEC sowie Unisys.

Microsoft wird Hyper-V mit drei von acht Versionen von Windows Server 2008 unterstützen. Windows Server 2008 Standard erlaubt eine virtuelle Instanz pro Lizenz, die Enteprise-Variante deren vier und die Datacenter Edition schließlich unbegrenzt viele. (tc)