Support bleibt auf Windows-Systeme beschränkt

Microsoft bringt Virtual Server 2005

24.09.2004
MÜNCHEN (CW) - Nach längeren Verzögerungen hat Microsoft den "Virtual Server 2005" für den 1. Oktober angekündigt. Damit sollen Anwender verschiedene Server-Betriebssysteme parallel auf einem Rechner betreiben können.

Microsofts Virtual Server 2005 benötigt als Basissystem den "Windows Server 2003". Daneben können Anwender als so genannte Gäste "Windows NT" und "Windows 2000", verschiedene Unix- und Linux-Systeme sowie OS/2 laufen lassen. Mit Hilfe des "Multithreaded Virtual Machine Monitor" können verschiedene virtuelle Maschinen innerhalb eines physikalisch einzelnen Server-Systems definiert werden. CPU- und Speicherkapazitäten lassen sich je nach Bedarf den verschiedenen virtuellen Systemen zuordnen. Allerdings wird Microsoft nur für die eigenen Windows-Produkte unter dem Virtualisierungs-Server Support anbieten. Diese würden beispielsweise auf schnelle Speicher- und Netzzugriffe hin optimiert.

Microsoft hatte zuletzt mit einigen Verzögerungen seiner Virtualisierungsinitiative zu kämpfen. So war der Virtual Server bereits für die erste Jahreshälfte 2004 angekündigt worden. Die Verantwortlichen versprechen den Kunden Einsparungen in Sachen Hardwarekosten von bis zu 50 Prozent. Außerdem verbessere sich die Produktivität, wirbt Eric Berg, Group Product Manager von Microsoft. Die Software stellt nach dem Willen der Redmonder ein zentrales Element der "Dynamic Systems Initiative" dar. Im Rahmen dieses auf mehrere Jahre angesetzten Projekts will Microsoft das Management von Windows-basierten Systemlandschaften verbessern.

Konkurrenz bleibt gelassen

Mit dem Virtual Server tritt Microsoft gegen VMware an. Der bisherige Marktführer unterstützt mit "GSX" Windows 2000 und 2003 sowie Linux als Basissystem. Außerdem verfügt das Unternehmen mit "ESX" über ein Highend-Virtualisierungsprodukt, das auf einem eigenen, proprietären Betriebssystem aufbaut. Vor der neuen Konkurrenz ist Michael Mullany, Vice President für den Bereich Marketing bei VMware, nicht bange. Sein Unternehmen habe einen Vorsprung von bis zu drei Jahren vor Microsoft, versichert er. Es koste außerdem viel Zeit, Virtualisierungsfunktionen zu entwickeln und in Produkte zu integrieren.

Microsoft wird den Virtual Server 2005 in zwei Versionen anbieten. Die Standard Edition, die Server mit bis zu vier Prozessoren unterstützt, soll 499 Dollar kosten. Eine Enterprise Edition für Maschinen mit bis zu 32 CPUs soll für 999 Dollar zu haben sein. (ba)