Azure für Visual Studio

Microsoft bringt neue Cloud-Tools

19.01.2009
Von 
Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.
Für seine Windows Azure Services Platform stellt Microsoft überarbeitete Entwicklungs-Tools bereit.

Ende Oktober präsentierte Microsoft seine Strategie für das umsatzträchtige Segment Cloud Computing. Deren Herzstück bildet die Azure Services Platform. Um Programmierer von den Vorzügen zu überzeugen, bringt der weltgrößte Softwareanbieter das Windows Azure Software Development Kit und Azure-Tools für die hauseigene Entwicklungsumgebung Visual Studio auf den Markt. Microsoft betont unter anderem eine engere Integration mit Visual Studio sowie Leistungsverbesserungen beim Ausführen und Debuggen einmal erstellter Anwendungen. Neu in den Tools ist auch die Unterstützung von Microsofts RIA-Technik Silverlight (RIA = Rich Internet Application).

Mit den Windows Azure Tools for Visual Studio könnten Programmierer ihre gewohnte Entwicklungsumgebung nutzen, um Anwendungen für die Windows-Cloud zu erstellen, wirbt der Hersteller. Eine frühe Version der Azure-Techniken hatte Microsoft auf seiner Professional Developers Conference (PDC) in Los Angeles gezeigt. Azure soll es Kunden unter anderem ermöglichen, Web-Anwendungen in Microsoft-Rechenzentren zu hosten.

Aus technischer Sicht lässt sich Azure mit Amazons "Elastic Compute Cloud" (EC2) vergleichen, die ebenfalls eine Infrastruktur bietet, auf der sich mehrere Instanzen eines Betriebssystems ausführen lassen. Während Amazon auf den quelloffenen Hypervisor "Xen" setzt, entwickelte Microsoft eine eigene Hardwareabstraktions- und Virtualisierungsschicht, auf der Windows Server 2008 ausgeführt wird. Über dem Betriebssystem bietet das Unternehmen eine Reihe von Web-Services an, darunter die unter der "Live"-Marke bekannten Dienste sowie .NET-, SQL-, Sharepoint- und Dynamics-CRM-Services. Ebenso wie der Konkurrent Amazon hat Microsoft ein verbrauchsabhängiges Abrechnungsmodell entwickelt, das sich an Kenngrößen wie Rechenzeit, Speicherplatz oder übertragenem Datenvolumen orientiert.