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Microsoft bringt mit Whistler ein besseres Active Directory

27.07.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Einem Bericht von "Computergram" zufolge wird Microsoft mit seinem nächsten großen Betriebssystem-Update "Whistler" (gemeinsamer Nachfolger von Windows 98 und Windows 2000 Professional) eine verbesserte Version seines Verzeichnisdienstes "Active Directory" veröffentlichen. Der Brancheninformationsdienst meldet unter Berufung auf Analysten der Burton Group, die Entwickler in Redmond bemühten sich vor allem um Verbesserungen in puncto Skalierbarkeit.

Eines der größten Ärgernisse des Active Directory ist derzeit die lästige Tatsache, dass sich eine User-ID derzeit nicht einzeln, sondern nur zusammen mit allen anderen Einträgen in der jeweiligen Gruppe ändern lässt - und das können in größeren Netzen bis zu 5000 sein. Damit entstehen unnötige Netzlasten durch rein administrative Funktionen.

Aber auch sonst ist nach Ansicht von Forrester-Analyst Charles Rutstein noch allerhand zu tun. "Eigentlich sollte Active Directory Systemverwaltern erlauben, für einzelne Nutzer den Zugriff auf bestimmte Anwendungen an- oder abzuschalten - aber das kann es nicht", moniert der Experte. "Microsoft hat zwar die grundlegende Verzeichnis-Infrastruktur gebaut, aber kein Schnittstellen zu Schlüsselanwendungen wie SAP, Oracle etc. Gegenwärtig ist Active Directory nichts weiter als ein User-Repository."

Rutstein räumt allerdings ein, dass auch noch kein anderer Hersteller (inklusive Novell mit "NDS") die von ihm geforderten Leistungen erbringe. Es gebe aber eine Handvoll Startup-Firmen wie Access360, die sich anschickten diese Lücke zu füllen. "Diese Companies bezeichnen sich als Business-Resource-Provisioning-Anbieter. Sie werden die Tools bereitstellen, mit denen sich die Funktionalität von Verzeichnisdiensten auch auf Anwendungen erweitern lässt", glaubt der Forrester-Mann.