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Microsoft bringt Kinect auf den Windows-PC

11.01.2012
Microsoft will den Einsatzbereich seiner Gesten- und Bewegungssteuerung Kinect weiter ausbauen.

Künftig werden sich nicht nur Spiele auf der Xbox 360, sondern auch Programme unter Windows mit dem System steuern lassen. Ab dem 1. Februar werde es eine Version für Windows 7 sowie eine Vorabversion für Windows 8 geben, das offiziell im Herbst fertig sein soll, kündigte Microsoft auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas an. Das System aus Software und Bewegungssensor sei bereits 18 Millionen Mal über den Ladentisch gegangen.

Vor allem im kommerziellen Großkundengeschäft sieht Microsoft erhebliches Potenzial und neue Möglichkeiten für den Einsatz von Kinect, etwa in der Automobilindustrie und in der Medizintechnik. Hier gebe es bereits konkrete Projekte für die Adaption des Sensorsystems etwa in Verkaufsräumen, sagte Microsoft-Manager Oliver Kaltner am Dienstag.

Mit Hilfe von Kinect könne man zum Beispiel virtuell in ein neues Automodell einsteigen und Details wie das Material der Armaturen in Augenschein nehmen. In der Medizintechnik arbeiteten die Entwickler derzeit daran, dass der Sensor auch auf kürzeren Abständen genutzt werden kann. Insgesamt arbeitet Microsoft nach eigenen Angaben mit mehr als 200 Unternehmen wie der United Health Group, dem Spielehersteller Mattel oder dem Automobilbauer Toyota für den maßgeschneiderten Einsatz von Kinect zusammen.

Vor gut einem Jahr hatte Microsoft die Gestensteuerung für seine Spielekonsole Xbox 360 auf den Markt gebracht, die nach Angaben von Kaltner inzwischen 66 Millionen Mal verkauft wurde. Erstmals ließen sich damit Spiele nicht nur berührungslos, sondern komplett ohne Controller steuern. Seit Ende 2011 lassen sich über Kinect auch Inhalte von Partnern wie Sky, YouTube und Lovefilm steuern, die Microsoft über seine Xbox-Live-Plattform einbindet.

Kinect für Windows hat allerdings einen stolzen Preis: Das System, das vorerst in den USA auf den Markt kommt, schlägt mit knapp 250 Dollar zu Buche. Für die Xbox 360 kostet das Sensor-System knapp 100 Euro inklusive eine kleinen Spielesammlung. Spielehardware wie Konsolen und Zubehör subventionieren die großen Hersteller allerdings traditionell über den Verkauf von Spieletiteln. (dpa/tc)