Microsoft bringt eigeneVoIP-Produkte

25.10.2007
Der Office Communications Server 2007 soll Anwender aus dem Revier von TK- und Netzausrüstern locken.

Gut ein Jahr nach der Vorstellung seiner Unified-Communications-Strategie (UC) bringt Microsoft hierzu nun erste Produkte auf den Markt. Nach Angaben des Konzerns basiert das eigene UC-Angebot auf vier Säulen: dem "Office Communications Server 2007" (OCS 2007), dem "Office Communicator 2007", "Office Live Meeting" sowie "Roundtable".

Zentrale Komponente des UC-Angebots ist dabei der Communications Server, der im Prinzip die Aufgaben einer klassischen VoIP-TK-Anlage übernimmt. Über die Telefonie hinaus wartet die Server-Komponente mit Features wie Video, Instant Messaging oder Konferenz- und Präsenzfunktionen auf.

Office-Integration

Punkten kann Microsoft dabei vor allem durch die Integration mit den eigenen Office-Produkten, so dass etwa durch den Klick auf einen Namen in einem Word-Doku-ment direkt ein Telefonat gestartet werden kann. Oder die Teilnehmer an einer Telefonkonferenz werden einfach per Drag und Drop mit der Maus hinzugeschaltet. Mit SAP arbeitet Microsoft etwa an einer Integration von Duet, so dass Anwender Präsenzinformationen und andere Features nutzen können, während sie Zugang zu ihren SAP-Prozessen haben.

Zwar entwickeln die klassi-schen TK-Ausrüster ähnliche Funktionen, doch sie sind meist in ihren Integrationsbemühun-gen noch nicht so weit. Dafür können sie gegenüber Microsoft einen anderen Vorteil für sich verbuchen: Sie haben in der Regel bereits bewiesen, dass sie die in der TK-Welt geforderte Ausfallsicherheit garantieren können. Gerade hier haben viele Experten und Anwender angesichts der Stabilität so mancher Microsoft-Software in Sachen Office Communications Server ihre Zweifel. Etliche wollen erst einmal das nächste oder übernächste Release abwarten.

Konferenzen per Live Meeting

Als Client für den OCS 2007 fungiert der Office Communicator 2007. Er offeriert Funktionen wie Telefon, Instant Messaging oder Videokommunikation über PC, Mobiltelefone sowie Web-Browser. Erweiterte Konferenzservices erhält der Anwender mit Office Live Meeting. Damit lassen sich in Konferenzen beispielsweise Dokumente gemeinsam bearbeiten, aber auch Gespräche über jeden Computer aufzeichnen und abspeichern, wenn der User die entsprechenden Rechte besitzt. Das Angebot in Sachen Konferenzen rundet Microsoft mit der eigenen Hardware Roundtable ab. Das rund 3000 Dollar teure Produkt soll die Teilnehmer einer Videokonferenz an einem Tisch in 360-Grad-Rundumsicht aufnehmen.

Die vier neuen Produkte bilden aber nur den Grundstock der UC-Plattform. Diese sollen die mehr als 50 Partner, die laut Microsoft bereits neue Services und Produkte angekündigt haben, mit Leben erfüllen. Prominentester Partner ist dabei wohl Nortel. Mit den Kanadiern verbindet Microsoft eine UC-Allianz. Mit Ericsson will ein weiterer großer TK-Player für die OCS-Plattform entwickeln. So hat Ericsson etwa das Enterprise Mobility Gateway angekündigt, das den mobilen Zugriff auf Endgeräte im Büro ermöglicht. Andere Hersteller arbeiten nach Angaben des Konzerns an neuen Telefonen, die speziell auf die Funktionen des OCS 2007 zugeschnitten sind. (hi)