Microsoft bittet um Gnade

04.07.2006
Im Brüsseler Kartellverfahren droht dem Konzern ein tägliches Bußgeld.

Schon seit längerem monieren die Brüsseler Wettbewerbshüter, Microsoft erfülle die Auflagen aus dem Kartellurteil vom März 2004 nicht in vollem Umfang. Sie drohen dem Softwarekonzern mit einem Strafgeld von bis zu zwei Millionen Euro pro Tag. Eine Entscheidung soll noch diese Woche fallen. In einem Brief an die europäische Kartellbehörde unternahm Microsofts Chefjustiziar Brad Smith einen letzten Versuch, die Sanktionen zu verhindern. Die Kommission müsse Microsofts jüngste Bemühungen berücksichtigen, argumentiert Smith. Das Unternehmen werde die noch ausstehenden Unterlagen nicht vor dem 18. Juli zur Verfügung stellen können.

Wegen Verstößen gegen das Wettbewerbsrecht hatte die EU-Kommission Microsoft zu einem Bußgeld von 497 Millionen Euro verurteilt und mehrere Sanktionen verhängt. Der Hersteller muss in Europa eine Windows-Version ohne integrierten "Media Player" anbieten und Windows-Schnittstellen für Konkurrenten im Markt für Workgroup-Server offen legen. (wh)