Datenschützer entdecken bedenkliche Passagen

Microsoft ändert Nutzungsbedingungen für Passport

13.04.2001
MÜNCHEN (CW) - Einen Sturm der Entrüstung haben einige brisante Passagen in den Nutzungsbedingungen von Microsofts Passport-Service ausgelöst. Der bisher wenig beachtete Online-Authentifizierungsdienst ist nach der "Hailstorm"-Ankündigung ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt.

Wie erst vor kurzem bekannt wurde, hatte Microsoft in den Nutzungsbedingungen eine Passage platziert, die dem Softwarekonzern alle Rechte an der über Passport abgewickelten Kommunikation gewährten. Als im Folgenden scharfe Protestschreiben und Boykottaufrufe kursierten, lenkte Microsoft umgehend ein und änderte die kritisierten Abschnitte.

In der neuen Fassung stellt Microsoft unmissverständlich klar, dass es Kundenkommunikation nur nutzen darf, sofern es dabei um einen Austausch mit dem Unternehmen selber geht, etwa im Fall von Feedback oder Vorschlägen. Datenschützer haben trotz der Änderungen grundsätzliche Bedenken gegen zentralisierte Dienste wie Passport. So bestehe beispielsweise ein permanentes Risiko, dass durch Hacker-Angriffe persönliche Informationen in falsche Hände gerieten.