Microkernel-Technik von Big Blue Auch Taligent passt in IBMs Workplace-Konzept

20.08.1993

MUENCHEN (CW) - Die Zukunft der verschiedenen IBM-Betriebssysteme liegt im Microkernel-Konzept. Unter der Bezeichnung "Workplace" versuchen die Armonker, sowohl OS/2 als auch AIX und nun auch das objektorientierte Taligent unter einen Hut zu bringen.

Nach Informationen des britischen Nachrichtendienstes "Computergram" steckt hinter dem Workplace-Konzept nichts anderes als eine optimierte Version des Mach-Microkernels. Taligent wie auch OS/2 und AIX sollen auf diesem Kernel als sogenannte Personalities aufsetzen.

Ungefaehr zeitgleich zu dem fuer 1995 angekuendigten Taligent will Big Blue die Beta-Releases des Microkernels an die Hardware- Anbieter und an Entwickler schicken, die die "Personality Neutral Services" erstellen sollen. Darunter versteht die IBM all jene Systemdienste, die fuer alle auf dem Microkernel lauffaehigen Betriebssysteme identisch sind. Ende 1995 sollen dann sowohl AIX- als auch OS/2-Personalities in die Workplace-Umgebung aufgenommen werden.

Des weiteren ist laut Lois Dimpfel, Personal Systems Direktorin der IBM im Programming Center von Boca Raton, geplant, sowohl das OS/2-Betriebssystem als auch die OS/2-Personality mit der grafischen Benutzerumgebung von Taligent und einer objektorientierten Programmier-Schnittstelle auszustatten. Auf diese Weise sollen sich OS/2-Anwendungen einfach in die neue Umgebung portieren lassen.