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Metabox stellt schon wieder Insolvenzantrag

02.09.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die skandalumwitterte Metabox AG musste am Freitagabend erneut Insolvenz beantragen. Als Grund erklärte der Hildesheimer Anbieter von Settop-Boxen, alle Rettungsversuche der vergangenen Monate seien fehlgeschlagen. So sei etwa der Versuch missglückt, Investoren zu finden. Außerdem hätte die im vergangenen Jahr vom Land Niedersachsen in Aussicht gestellte Hilfe nicht mehr in Anspruch genommen werden können, da die Förderungskriterien nicht erfüllt wurden. Nachdem schließlich auch noch der Verkauf einer Trickfilmserie wegen komplizierter Rechtsfragen geplatzt sei, sah sich das Unternehmen letztendlich gezwungen, den Gang zum Insolvenzrichter anzutreten. Noch im März hatte Metabox bekanntgegeben, dass die VC-Gesellschaft Venture Capital Agent & Consultant AG (VCAC) bis zu 14 Millionen Euro investieren wolle.

Metabox hatte bereits im November vergangenen Jahres einen Insolvenzantrag gestellt, diesen aber in letzter Minute zurückgezogen. Das Hildesheimer Unternehmen zählte einst zu den High-flyern am Neuen Markt. Wegen Skandalen wie der Ausgabe falscher Ad-hoc-Mitteilungen und des Verdachts auf Insider-Handel fiel der Wert der Aktie von rund 40 Euro im Sommer 2000 auf derzeit rund zwölf Cent. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen frühere Mitglieder des Vorstandes sind bis heute nicht abgeschlossen. (mb)