Meta Group: Java wird das Rennen machen

13.06.1997

MÜNCHEN (CW) - Komponententechnik rund um die Programmiersprache Java wird sich bis zum Jahr im Bereich des Workgroup-Computing durchsetzen. Das prognostiziert das Marktforschungsinstitut Meta Group in einer kürzlich veröffentlichten Studie.

Die derzeitigen Grabenkämpfe im Markt für Komponentensoftware zwischen Microsofts Active X und Suns Pendant Javabeans werden nach Ansicht der Analysten im kommenden Jahr nicht anhalten. Java sei langfristig das Herzstück nahezu jeder Entwicklungsstrategie. Bereits heute setzten neben Sun, Oracle oder Corel selbst Java-kritische Hersteller wie Microsoft das Produkt als elementaren Bestandteil für ihre Programmentwicklung voraus. Deshalb sollten sich Entwickler nach Ansicht der Marktforscher alsbald mit Tools für die Java-Programmierung wie etwa Microsofts J++ oder Borlands Jbuilder vertraut machen.

Bereits für das kommende Jahr rechnen die Analysten aus Stamford, Connecticut, mit der Einführung von Java-Komponenten in Nischenmärkten. Dazu gehören Lösungen für das Task-Management oder für die Terminplanung. Neben den existierenden Lösungen wie "Schedule+" beziehungsweise "Outlook" von Microsoft oder "Organizer" von Lotus setzen sich auch neue Java-Produkte durch.

Für das Jahr 1999 erwartet die Meta Group Client-seitig eine erweiterte Zusammenarbeit unterschiedlicher Objekte. Vor allem "Infobus" von Lotus und "Inter-Cartridge-Exchange" von Oracle würden die Basis für IIOP-Lösungen (IIOP = Internet Inter-ORB Protokoll) darstellen, die die Kommunikation von Corba-Objekten via TCP/IP gewährleisten. Innerhalb Microsofts Umgebungen werde sich wiederum die proprietäre Lösung Active Pages der Gates-Company durchsetzen.

Zur Jahrtausendwende erwartet das Analystenteam eine großflächige Einführung komponentenbasierter Lösungen, die parallel zu existierenden Applikationen installiert werden. Danach kämen komplett IIOP-basierte Lösungen auf Corba-Basis als zugrundeliegende Architektur zum Einsatz.