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Meta Group: ERP-Einführung ist zeitraubend und teuer

06.04.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das Marktforschungsunternehmen Meta Group hat in einer aktuellen Studie den Aufwand für die Einführung betriebswirtschaftlicher Standardsoftware unter die Lupe genommen. Das wenig überraschende Ergebnis lautet kurzgefaßt: "Ein solches Projekt ist teuer, zeitaufwendig und erfordert in praktisch jeder Abteilung Veränderungen." Die Meta-Experten untersuchten die Produkte der gängigen Anbieter in bezug auf Implementierungsaufwand, Total Cost of Ownership (TCO) und eine Reihe weiterer Faktoren.

Vom zeitlichen Aufwand für die Implementierung liegt die Software von SSA mit 18 Monaten ganz vorn, Schlußlicht ist Oracle mit 26 Monaten. Als durchschnittliche Dauer für die Einführung einer ERP/ERM-Software (Enterprise Resource Planning/Management) haben die Auguren 23 Monate ermittelt. Die TCO-Kosten für die Einführungsphase und die folgenden zwei Jahre liegen bei Produkten der US-Softwareschmiede Lawson mit 0,4 Prozent des Anwenderumsatzes am niedrigsten; am schlechtesten schneidet hier Baan mit 1,1 Prozent der Jahreseinnahmen ab. R/3 von SAP ist in der Installation nicht so teuer wie vielfach behauptet. Bei den Total Cost of Ownership liegt die Software aus Walldorf mit 0,67 Prozent vom Gesamtumsatz unter dem Durchschnitt.

Laut Meta vergehen im Schnitt zweieinhalb Jahre, bis der Einsatz betriebswirtschaftlicher Standardsoftware einen "nennenswerten Return on investment" abwirft. 90 Prozent der dann erzielten Vorteile resultierten aus Kosteneinsparungen. Der größte Nutzen liege meist in einer grundlegenden Optimierung der Geschäftsprozesse.