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Met@box: Die nächste Infomatec?

28.09.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Schlechte Nachrichten vom Hildesheimer Settop-Boxenbauer Met@box AG: Das Unternehmen hat seine Umsatz- und Gewinnerwartung für das laufende Geschäftsjahr deutlich nach unten korrigiert. Statt der im vergangenen April prognostizierten Einnahmen von 198 Millionen Mark werde der Umsatz wohl nur bei 70 Millionen Mark liegen, teilte das Unternehmen mit. Schlimmer noch: Aus 14 Millionen Mark Gewinn werden 15 Millionen Mark Verlust.

Eigentlich wollte Met@box bereits im laufenden Geschäftsjahr damit anfangen, die ersten Geräte eines auf zwei Jahre angelegten Großauftrages über 500 000 "met@boxen" auszuliefern (wer der Abnehmer sein soll, ist eines der bestgehüteten Geheimnisse am Neuen Markt). Daraus wird leider nichts, denn es gibt "Engpässe in der Softwareentwicklung" sowie "Abstimmungsschwierigkeiten mit dem Zulieferer der Entschlüsselungssoftware", die der Settop-Box den Zugriff auf verschlüsselte Pay-TV-Programme ermöglichen soll.

Nach Angaben von Met@box soll die Serienproduktion der Geräte nun im kommenden Dezember beginnen. Die Terminverschiebung habe man "in enger Absprache mit dem Auftraggeber getroffen" und erwarte wie gehabt für das kommenden Jahr einen Umsatz von 600 Millionen Mark. Die Börse schenkt den Beteuerungen offenbar wenig Glauben: Die Aktie von Met@box gab am Vormittag bereits um über 40 Prozent nach und notierte um zehn Uhr bei 8,4 Euro (Schlusskurs Mittwoch: 14,05 Euro).