Messe-Rundgang: Dokumenten- und Content-Management-Systeme

01.03.2002
Im Zeitalter des E-Business wandelt sich der Begriff des Dokuments: Neben Briefen und Rechnungen sind auch E-Mails und Web-Seiten zu verwalten. Und schon haben die Hersteller von CM-Systemen Web-Services im Visier.

MÜNCHEN (CW) - Im Zeitalter des E-Business wandelt sich der Begriff des Dokuments: Neben Rechnungen und Briefen sind auch E-Mails und Web-Seiten zu verwalten. Und schon strecken die Hersteller von Content- Management-Systemen ihre Fühler Richtung Web-Services aus.

Mit Begriffen wie „Enterprise- Content-Management“ oder „Digital- Asset-Management“ versuchen Verbände, Berater und Unternehmen, zusammenzufassen, was ihrer Meinung nach zusammengehört. Der Erfolg scheint allerdings fraglich, denn das Abflauen des E-Business-Hypes hat auch die Anbieter von Content- Management-Systemen (CMS) und Dokumenten-Managementsystemen (DMS) gebeutelt. So mancher Hersteller zögerte deshalb, nach Hannover zu kommen. Und dass Schwergewichte der Branche wie Vignette, Interwoven oder Broadvision nur auf Partnerständen vertreten sind, spricht eine deutliche Sprache.

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Neuheiten von Documentum, präsentiert auf der CeBIT 2002: Halle 4/Stand A04 bei IBM und Halle 5/Stand E18 bei ATG: Documentum 4i Enterprise Content Management System in Verbindung mit IBM WebSphere Application Server und IBM WebSphere Portal Server sowie eConnector for ATG.
Weitere Infos unter: www.documentum.de

Kein klarer Fokus

Weniger deutlich ist indes bei vielen Anbietern der Fokus ihres Messeauftritts. Geschäftsprozess- Management, E-Learning und Web-Services zählen zu den Themen, mit denen man sich profilieren will. Die Funktionalität in den Bereichen Dokumenten-Management, Website-Management, Redaktionssysteme und Archivierung spielt dagegen in den Werbeaussagen oft nur noch eine untergeordnete Rolle. Dabei haben die meisten Produkte noch weit mehr Optimierungsbedarf, als wortgewandte Verkäufer ihre Kunden glauben machen wollen. Da lohnt es sich, genau hinzuschauen und nachzufragen. So nimmt fast jeder Hersteller für seine Produkte XML-Fähigkeit in Anspruch. Doch immer noch ist damit häufig nicht mehr als eine Schnittstelle für den Im- und Export von Daten im XML-Format gemeint.

Wissen gezielt aktivieren“ lautet das Motto der Docuware AG Halle 1, Stand 6A7) auf der Messe. Dementsprechend präsentiert der DMS-Spezialist mit dem Docuware Content Folder“ ein Zusatzmodul für den selektiven Zugriff auf das gesammelte Wissen eines Unternehmens und die gezielte Verteilung von Informationen. Das neue Modul dient dazu, beliebige mit Docuware in einem Dokumenten-Pool archivierte Dokumente zu Mappen zusammenzustellen. Die Mappen lassen sich dann auf dem Windows- Desktop ablegen, zur Wiedervorlage in Outlook oder Notes setzen, per Mail versenden oder an einem beliebigen Ort speichern. Sie enthalten dabei keine Kopien der Dokumente, sondern Verknüpfungen zu den Originalen im Docuware-Archiv.

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Dokumenten-Management für jeden
Die modular aufgebaute Standardsoftware DocuWare 4 vereint alle Dokumententypen in einem zentralen Dokumenten-Pool. Dort stehen die Informationen thematisch sortiert zur Verfügung - zu jeder Zeit und an jedem Ort der Welt. DocuWare verbessert den Service und senkt die Kosten. www.DocuWare.de

Die auf Internet-Redaktionssysteme spezialisierte Interred GmbH (Halle 3, Stand E03) aus Siegen wartet mit Version 4.0 ihrer Software „Interred“ auf. Sichtbarste Änderung: Die überarbeitete Benutzeroberfläche. Der ebenfalls neue Tabellenassistent unterstützt Redakteure beim Daten- Import aus externen Quellen und bei der medienneutralen Aufbereitung. So kann man in einzelnen Schritten Datenbankabfragen erzeugen und daraus Tabellen generieren, die sich mit dem Linking- and-Embedding-Verfahren entweder statisch oder dynamisch übernehmen lassen. Eine Schnittstelle zu Microsoft Excel dient zum Datentransfer in beide Richtungen. Tabelleninhalte aus Interred sollen sich so in Excel weiter verarbeiten lassen und anschließend wieder nach Interred übertragen. Neu bei der integrierten Mediendatenbank ist die Möglichkeit, Medien ebenfalls nach dem Linking-and-Embedding-Prinzip einzubinden. Partner gesucht Partnerschaft wird derzeit groß geschrieben im CMS/DMS-Markt - zumindest was die Messeauftritte angeht.

Viele Anbieter präsentieren sich auf den Ständen ihrer Kooperationspartner. Die Ixos Software AG etwa stellt ihr Angebot „gemeinsam mit Partnern innerhalb der SAP-Ausstellergemeinschaft“ (Halle 4, Stand D04) vor. Im Mittelpunkt steht dabei der „Ixos-Econserver for Microsoft Sharepoint“, den man auf der CeBIT zum ersten Mal präsentiert. Das neue Produkt ergänzt den Sharepoint Portal Server um Langzeitarchivierung und Integration Integration von Papier- und Faxdokumenten. Ein weiteres Thema des Herstellers ist - wie schon auf der Systems - die E-Mail-Archivierung. In diesem Zusammenhang stellt Ixos eine neue Version des „Econserver for MS Exchange“ vor. Sie bietet nun auch Volltext- Suche in E-Mails und Attachments sowie Offline-Zugriff auf archivierte Nachrichten.

Der früher auf DMS spezialisierte Hersteller Opentext (Halle 4, Stand D70) ergänzt sein Standardprodukt „Livelink“ um eine „Meeting Zone“ für Echtzeitkommunikation via Browser. Der Vorteil liegt dabei in der Integration in die Livelink-Software. Sie ermöglicht die Nutzerverwaltung über das zentrale Livelink-Verzeichnis. Dokumente und Informationen, die bei Online-Meetings anfallen, stehen allen Livelink- Nutzern zur Verfügung. Auch Ad-hoc-Anfragen per Chat sind möglich.

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Unter dem Motto "InfoStore - documents unlimited" präsentiert Solitas in Halle 1, Stand 7m13, Lösungen für Archiv- und Dokumentenmanagement, Content Management, die Integration von Lotus Notes und Microsoft Outlook, Workflow sowie Beispiele für Office- und Web-Integration. InfoStore wurde auf die Einhaltung der GoBS geprüft und verfügt über eine zertifizierte Archivschnittstelle zu SAP R/3. www.solitas.com

Ohne neue Funktionalität, dafür mit neu geschnürten, stärker anwendungsbezogenen Produkt- Paketen kommt Vignette nach Hannover (Halle 4, Stand A04): Die „Vignette Content Suite V6 Standard Edition“ ist für projektbezogene oder kleine Websites gedacht. Unternehmen und großen Websites soll die „Content Suite V6 Enterprise Edition“ Sicherheit, Zuverlässigkeit und Skalierbarkeit bieten.