Messaging-System AOCE mit guten Prognosen Mac-Anwender ueben Kritik an Apple-fremden E-Mail-Systemen

01.07.1994

FRAMINGHAM (IDG) - Viele amerikanische Mac-Anwender sind zunehmend unzufrieden mit den E-Mail-Produkten von Drittherstellern und planen den Einsatz eines Apple-eigenen Systems. Zu diesem Ergebnis kommen die Marktforschungsinstitute Collaborative Marketing und Indigo Systems nach einer Befragung von 300 E-Mail- Administratoren.

Im Rahmen der Untersuchung aeusserte sich die Haelfte der Befragten unzufrieden ueber ihre momentan eingesetztes E-Mail-System. 35 Prozent der Unzufriedenen wollen in den naechsten zwei Jahren ihr Messaging-Loesung wechseln. Trotz der negativen Bewertungen prophezeit die Studie den Drittherstellern in den naechsten drei Jahren weiterhin wachsende Umsaetze.

Im Zuge der immer wichtiger werdenden Interoperabilitaet zwischen den Mail-Systemen der verschiedenen Rechnerplattformen wird dann allerdings Apple, so die Auguren, mit dem "Apple Open Collaboration Environment" (AOCE) den Fremdherstellern Marktanteile abringen. Bei AOCE handelt es sich um einen im letzten Jahr vorgestellten Satz von APIs, der Voice-Mail, Fax, E- Mail sowie Remote Paging von Drittherstellern in einem integrierten Paket vereinen soll, das einen Client namens Powertalk verwendet.

Nach Ansicht der Mehrheit der Befragten befindet sich Apple damit auf dem richtigen Weg und sollte aehnlich wie die integrierten E- Mail-Faehigkeiten von Unix, den Powertalk-Client in das Betriebssystem einbauen. In Verbindung mit der Interoperabilitaets- Vereinbarung zwischen Apple und Microsoft, die den Nachrichtenaustausch zwischen AOCE- und MS-Mail-Servern und - Clients ermoeglichen soll, sprechen Anwender bereits heute von einer unschlagbaren Kombination.

So prophezeien die Analysten Apple die Marktfuehrerschaft im Mac- basierten E-Mail-Geschaeft, waehrend der derzeitige Branchenprimus, CE Software Inc. ihrer Meinung nach auf Platz zwei zurueckfallen wird. Aufgrund des Interoperabilitaets-Abkommens zeigen die Befragten bisher jedoch wenig Bereitschaft, Microsoft bei seinen Migrationsplaenen zu Touchdown, einem NT-Mail-Server, zu folgen.