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Merril Lynch: CIOs lässt IT-Beratung kalt

08.04.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Einer Umfrage von Merrill Lynch zufolge werden die Investitionen für IT-Beratung 2003 gegenüber dem Vorjahr um 4,6 Prozent sinken. Als Grund für den Rückgang nannte die US-Investment-Bank die derzeitigen Bemühungen der IT-Entscheider, ihre Budgets in den Griff zu bekommen. Dabei werde insbesondere bei diskreten Ausgaben gespart. Das Beratungsmodell sei für die gegenwärtige Umgebung besonders schlecht geeignet, so die Studie. Zu den weiteren Faktoren, die die Consulting-Anbieter unter Druck setzen, zählt Merril Lynch den steigende Wettbewerb, insbesondere durch Offshore-Unternehmen, und den daraus entstehenden Preisrückgang. Dem Bericht zufolge sind die Beratungsgebühren inzwischen im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent gesunken. Zu den Firmen, die langfristig von der Krise profitieren könnten, zählen die Analysten insbesondere Accenture und Bearing Point (vormals KPMG

Consulting). Diesen kämen ihre Full-Service-Angebote und die engen Beziehungen zu den Kunden zu Hilfe.

Leicht besser stellt sich die Situation auf dem Outsourcing-Markt dar. Nach Schätzungen von Merrill Lynch wird der Bereich in diesem Jahr ein Wachstum um ein Prozent verzeichnen, während die Preise im Vergleich zu 2002 um vier Prozent zurückgehen. Da das Marktsegment bereits im vergangenen Jahr nahezu ein Nullwachstum verzeichnet habe, so die Finanzexperten, stünden die Dienstleister jetzt unter Druck. Sie seien gezwungen, angesichts stagnierender Investitionen und sinkender Preise ihre Kosten unter Kontrolle zu bringen. Für den Bereich Business-Process-Outsourcing (BPO) rechnen die Analysten mit Ausgaben auf Vorjahresniveau.

Generell, so die Untersuchung, versuchten viele CIOs den Preisverfall im Servicebereich zu ihren Gunsten zu nutzen: So fordern ein Viertel der befragten CIOs vorzeitige Vertragsverhandlungen, um Nachlässe herauszuschinden. (mb)