Menschen

14.01.1977

Den Ausgang des dritten Ski-Sprung-Wettbewerbs im Rahmen der Vier-Schanzen-Tournee in Innsbruck am 4. Januar entsschied nicht die Leistung, sondern ein Philips-Computer: Der spätere Tournec-Gesamt-Sieger Jochen Danneberg aus der DDR war "gerodelt" - was jedoch die zwei Kampfrichter (ein Sowjetrusse und ein Japaner) offensichtlich nicht bemerkt hatten, denn sie werteten den Sprung als "gestanden". Die nachträgliche Korrektur des Japaners wurde nicht mehr berücksichtigt. Dazu der österreichische Wettkampfleiter Emmerich Pepeunig: "Die internationale Wettkampfordnung schreibt vor, daß die Note nicht geändert werden darf. Der Japaner hat 15,5 ins Protokoll geschrieben, aber ehe er das durchgestrichen und korrigiert hatte, hat der Sekretär schon den Computer-Befehl erteilt."

Im neuen Jahr wird alles anders." Dieser Satz scheint zumindest bei der IBM Österreich Leit-Motiv zum Jahreswechsel gewesen zu sein: Zum 1. Jänner wechselt dort ein ganzes Heer von Mitarbeitern die Positionen: Generaldirektor Leopold F. Hanau (53) verläßt aus gesundheitlichen Gründen seinen Posten als Alleingeschäftsführer. An seine Stelle rückt sein ehemaliger Administrative Assistant Herbert G. Stöckl (44), der ab 1963 die Position des Finanzdirektors innehatte. Diesen Posten wiederum übernimmt der bisherige Assistant Controller der IBM Österreich, Dipl.-Kfm. Norbert Wetzel.

In den Verkaufsbereichen gibt es ebenfalls vier personelle Veränderungen: Dr. Helmut A. Schuster übernimmt die Aufgabe eines Verkaufsdirektors für den gesamten Geschäftsbereich DV-Anlagen, Rechenzentren und DV-Zubehör. Schuster war am 1. September 74 auf eine Executive-Position im Bereich von DP-Marketing der IBM Europa nach Paris gerufen worden und kehrte kürzlich in die Geschäftsleitung der IBM Österreich zurück.

Heinz E. Kendöl wird sich als Direktor auf den Verkaufsbereich Industrie und den Vertrieb der Datenverarbeitung in sechs Bundesländern konzentrieren, Dipl. - Kfm. Dietmar Neyer, bisher Leiter der Abteilung Finanz und Administration des Geschäftsbereichs Text- und Datensysteme, rückte zum Verkaufsdirektor der Abteilung Textverarbeitung auf, und Ing. Josef de Georgi, bisher Verkaufsleiter Basisdatenverarbeitung, übernimmt die Verantwortung für den Vertrieb der Produkte dieses Bereiches in ganz Österreich.

Sauer auf die Datenverarbeitung ist Eishockey-Bundestrainer Xaver Unsinn: Vergebens erwartete er am Sonntag, den 3. Januar auf dem Münchner Flughafen die Ankunft seines Stars Erich Kühnhackl. Der "Beckenbauer der bundesdeutschen Eishokkeymannschaft" erschien nicht zu den Spielen gegen die CSSR am 4. und 5. Januar in Teplitz und Aussig - seine Karriere als EDV-Fachmann war ihm wichtiger.

Kühnhackl's Arbeitgeber, die Europäische Treuhand in Köln, derzeit noch an die DATEV in Nürnberg angeschlossen, zeigte sich unerbittlich: Trotz eingeschalteter DEB-Offizieller und eines direkten Gesprächs zwischen Unsinn und dem Präsidenten des- Kölner Eishockeyclubs, KEC, bei dem der Ex-Landshuter Crack unter Vertrag ist, mußte Kühnhackl seine Ausbildung zum Programmierer fortsetzen.