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Melissa-Schöpfer kommt hinter Gitter

10.12.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - David Smith hat sich gestern in dem gegen ihn laufenden Gerichtsverfahren für schuldig erklärt, das Virus "Melissa" entwickelt zu haben, das im März dieses Jahres weltweit Schäden in Höhe von 80 Millionen Dollar verursachte (CW Infonet berichtete). Der 31jährige Programmierer aus New Jersey hatte vor Gericht ausgesagt, er sei sich des großen finanziellen Schadens, den seine Tat verursachte, vorher nicht bewußt gewesen. Der Staatsanwalt des Monmouth County Superior Courts kommentierte trocken: "Ich bin überzeugt, er wollte genau das erreichen, was eingetreten ist - eine komplette Unterbrechung der weltweiten Kommunikation." Smith droht nun eine fünfjährige Gefängnisstrafe sowie eine Geldbuße in Höhe von 150 000 Dollar.

Melissa hatte sich im März dieses Jahres rasant schnell und weltweit in den Computern ausgebreitet, so daß einige Firmen ihre E-Mail-Systeme ganz abschalten mußten. Das Virus war in einer Microsoft-Word-Datei versteckt, die via E-Mail versendet worden war. Beim Öffnen des Dokumentes wurde der Bug automatisch an alle im Adreßbuch befindlichen E-Mail-Adressaten weitergeleitet. Prominentestes Opfer in Deutschland ist der Gerling-Konzern.