Spielzeug für Linux-Frickler

Meizu MX4 Ubuntu Edition im Praxistest

10.10.2015
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Fazit: Was lange währt…ist leider noch nicht gut

Bei allem Charme, den das Bedienkonzept von Ubuntu Phone mit sich bringt: Das System ist nur sehr bedingt alltagstauglich und auch das Meizu MX4 Ubuntu Edition daher bestenfalls als Zweit- oder Dritthandy nutzbar. Die Gründe dafür sind vielfältig: Fehlende Apps, keine Exchange-Unterstützung, eine sehr kurze Akkulaufzeit und - besonders schwerwiegend - die langen Ladezeiten von Apps und Scopes.

Echte Ubuntu-Fans, die das Gerät ohnehin die Hälfte der Zeit über das Terminal bedienen, werden vermutlich gnädig über solche Kinderkrankheiten hinweg sehen. Problematisch ist dagegen, dass die Ubuntu-Smartphones bereits relativ problemlos für Otto Normalverbraucher erhältlich sind: Das 300 Euro teure Meizu MX4 sowie die mit 170 (BQ Aquaris E4.5 Ubuntu Edition) beziehungsweise 200 Euro (BQ Aquaris E5 HD Ubuntu Edition) günstigeren BQ-Geräte können bei Meizu beziehungsweise im Online-Shop der Spanier bestellt werden.

Falls der Linux-Distributor Canonical an seinem Plan festhält, Ubuntu Phone zu einem ernsthaften Konkurrenten von Android, iOS & Co. aufzubauen, sollte er entweder bei der Entwicklung mehr Gas geben - oder die Verfügbarkeit entsprechender Geräte wie zu Beginn stark limitieren, um den Ruf des Betriebssystems nicht von vorneherein zu ruinieren.

Was das Meizu MX4 Ubuntu Edition als Hardwareplattform betrifft, ist es mit seinem hochauflösenden Bildschirm und der schicken Optik sicher ein mehr als angemessenes Smartphone für das neue Betriebssystem. Wer als echter Ubuntu-Fan nur die weitere Entwicklung von Ubuntu Phone im Blick behalten will, kann dies aber sicher auch mit einem der beiden BQ-Smartphones tun - diese sind auch nicht unansehnlich, deutlich günstiger und erfüllen ebenfalls ihren Zweck.