Mein neues ERP: größer - schöner - besser

04.02.2008
Von  und
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Die Großen nehmen Kleinbetriebe ins ERP-Visier

Mit Dynamics Entrepreneur will Microsoft in erster Linie Kleinunternehmen adressieren.
Mit Dynamics Entrepreneur will Microsoft in erster Linie Kleinunternehmen adressieren.

Microsoft (Halle 4/Stand A26) ist bei mittelständischen Unternehmen vor allem mit "Dynamics NAV" (vormals "Navision") etabliert, will aber auch kleinere Firmen erreichen, in denen nur drei bis vier Mitarbeiter die Software verwenden. Das Produkt "Dynamics Entrepreneur" verfügt über weniger Funktionen als Dynamics NAV, ist günstiger und nur für fünf gleichzeitige Nutzer ausgelegt (siehe auch: Microsoft will mit ERP in den Massenmarkt). Nach Überzeugung des Softwarehauses haben kleine Firmen vor allem Bedarf an leicht zu bedienender Software, die Funktionen wie Finanzen, Ein- und Verkauf sowie eine Lagerverwaltung bündelt. Mit dem Produkt tritt Microsoft in Wettbewerb mit Anbietern wie Lexware und Sage, die schon seit vielen Jahren solche Programme an Einzelpersonen und Kleinunternehmen verkaufen.

Globale ERP-Projekte nehmen zu

Hatte der Mittelstand früher vor allem ERP-Software für einen Standort eingeführt, muss er sich mittlerweile zunehmend mit internationaler ausgerichteten Business-Prozessen beschäftigen. Firmenweit, auch im Ausland, sollen die Anwender eine einheitliche betriebswirtschaftliche Software nutzen können. Während große Hersteller Landesversionen ihrer Produkte anbieten und auch in den Ländern vor Ort vertreten sind, tun sich nach Überzeugung des unabhängigen ERP-Experten Scherer von i2s einige mittelständische Softwarehäuser schwer mit dieser Vorgabe. Allein schon die komplizierten Steuerrichtlinien in Ländern wie Indien, Brasilien und China erfordern viel Know-how. "Deutsche Anbieter haben sich lange nur auf den Heimatmarkt konzentriert und laufen nun Gefahr, bei internationalen Projekten den Anschluss zu verlieren", meint Scherer.