Mein neues ERP: größer - schöner - besser

04.02.2008
Von  und
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Branchenlösungen bleiben gefragt

Da der Mittelstand nach Branchenlösungen Ausschau hält, bemühen sich die Hersteller hier verstärkt. Manche Anbieter konzentrieren sich nur auf ein Marktsegment. AMS Hinrichs+Müller aus Kaarst beispielsweise bedient nur Einzel-, Auftrags- und Variantenfertiger. Andere Firmen entwerfen auf Grundlage eines mit breitem Funktionsumfang ausgestatteten ERP-Standardsystems Branchenangebote, wobei hier nicht nur Platzhirsche wie SAP und Microsoft anzutreffen sind. Zu diesen Anbietern zählt beispielsweise auch Alpha Business Solutions, eine Tochtergesellschaft des ERP-Anbieters Proalpha, die eine Komplettlösung für Unternehmen bietet, die sich mit Kunstspritzguss beschäftigen ("Proalpha Plastics"). Die Offerte "Proalpha Furniture" wendet sich an die Möbelindustrie. Letztere hat beispielsweise spezielle Anforderungen an die Variantenfertigung, die sich durch das Standard-ERP-System von Proalpha nicht ohne weiteres abdecken lassen. Wilken aus Ulm adressiert Energieversorger. Die Software "Ener:gy 3.3" soll beispielsweise Gasanbietern Funktionen liefern, mit denen sie Lieferantenwechsel abwickeln können.

Jeder ERP-Hersteller setzt andere Branchenakzente.
Jeder ERP-Hersteller setzt andere Branchenakzente.
Foto: Forrester Research

Branchenorientierte Programme sollen bei den Anwendern unter anderem selbst programmierte Anwendungen ablösen, die veraltet sind und sich nur mit erheblichem Aufwand pflegen lassen.

Einfache Oberflächen erleichtern Schulung

Zu den Entscheidungskriterien bei der Auswahl einer Geschäftsanwendung gehört zunehmend die Benutzeroberfläche (siehe auch: Moderne Oberflächen haben großen Einfluss auf die ERP-Auswahl). Anwender sollen sich im Programm schnell zurechtfinden, und zwar sowohl der Ingenieur als auch der Sachbearbeiter. Aus diesem Grund liegen rollenbasierte Frontends bei den ERP-Herstellern im Trend. Dabei erhält jeder Anwender eine für ihn passende Oberfläche, die nicht benötigte Menüs ausblendet. Zudem werden ihm nur die für seine Arbeit relevanten Ansichten präsentiert. Ein Vertriebsexperte bekommt so automatisch die aktuellen Verkaufszahlen in einer Grafik präsentiert, ohne dass er danach suchen muss.