Mein lieber Lawrence!

24.05.2007
Mit Namen ist das ja so eine Sache. Menschen verbinden mit ihnen ohne Zutun der Namensträger Urteile, die haften bleiben.

Das hat jetzt auch eine Untersuchung an einer US-amerikanischen Universität herausgefunden. Dort sollten Test-personen spontan sagen, welche Gedanken sie mit Vornamen verbinden. Erstaunlicherweise fanden die Wissenschaftler eine große Übereinstimmung in den Vorstellungen der Prüflinge. Mit Bill etwa verbanden sie den netten Durchschnittsmenschen von nebenan. Vielleicht dachten sie dabei an Bill Gates.

Nicht abgefragt, aber ganz sicher mit orchideenhaften Assoziationen verbunden wäre da sicher der Name Lawrence. Lawrence von Arabien etwa - was für ein Name! Agent, Schriftsteller, Aufständler schon im wahren Leben. Zugegeben: Ganz korrekt ist die Argumentation nicht, denn tatsächlich war dies der Nachname des Mythenumwobenen: Thomas Edward Lawrence hieß der Brite tatsächlich.

Aber wir haben ein besseres Beispiel: Lawrence Joseph Ellison. Über den Oracle-Boss gibt es ein Buch, das standesgemäß den Titel trägt: "Der Unterschied zwischen Gott und Larry Ellison." Die Unterzeile gibt eine kleine Einordnungshilfe: Der Allmächtige glaube nämlich nicht, er sei dieser Lawrence. Damit ist alles gesagt über den Mann, der die halbe Softwarewelt kauft, um SAP in die Knie zu zwingen. Lawrence eben.

Lawrence ist übrigens gerade mit einem 150-Millionen-Euro-Investment im America's Cup untergegangen wie die Titanic. In Grund und Boden gesegelt von der italienischen Yacht "Luna Rossa".

150 Millionen Euro versenkt - es gibt in ganz Deutschland nur knapp 70 Unternehmen aus der gesamten ITK-Branche, die 2005 so viel Jahresumsatz erwirtschafteten! 150 Millionen Euro das hat Größe, Stil! Lawrence eben.