Die MPS 2010-CPUs arbeiten symmetrisch

Mehrprozessor-System für Unix von Micropartner

02.08.1991

DÜSSELDORF (pi) - Mit dem "MPS 2010" bietet das Düsseldorfer Unternehmen Micropartner ein auf SCO-Unix basiertes Multiprozessor-System an. Ohne Recompiling- und Relinking-Läufe könne der Anwender darauf alle 286/386-Xenix- und 386-Unix-Applikationen ablaufen lassen.

Das System basiert auf einer passiven Bus-Backplane und CPU-Steckkarten. Für den internen Datenaustausch zwischen dem Zentralspeicher und den bis zu zehn 386/486-Prozessoren (jeweils 256 KB Cache) ist ein 64-Bit-C-Bus installiert, der mit einer Transferrate von 64 MB/s arbeitet. Mit der Außenwelt kommuniziert das System über einen ElSA-Bus, Massenspeicher werden an ein SCSI-Interface angeschlossen. Pro Adapterplatz lassen sich damit 32 Endgeräte, die bis zu 300 Meter entfernt stehen können, anschließen.

Bei dem Multiprozessor-Kern handelt es sich um eine binärkompatible Kernelerweiterung für Unix-System V Release 3.2 und Open Desktop von SCO, die von Corollary für Mehrprozessor-Systeme entwickelt wurde. Im Gegensatz zu Master-Slave-Lösungen arbeitet der MPX-Kernel symmetrisch, um Micropartner zufolge einen höheren Systemdurchsatz zu erzielen. Jeder Prozessor des Produkts arbeitet laut Anbieter mit einem MPX-Kernel und führt bei jedem neuen Task jeweils den Prozeß mit der höchsten Priorität aus. Ferner ist es möglich, bestimmte Prozesse einem Prozessor zuzuordnen. Damit ließen sich in bezug auf I/O-Treiber und anderen Utilities einer Software-Applikation Kompatibilitätsprobleme vermeiden. Außerdem verfügt das MPS-System über ein ROM-residentes, Diagnostik-Programm zum Testen von System und Komponenten.