Gut florierender RZ-Betrieb stabilisierte Gesamtumsatz, doch:

Mehrplatzrechnergeschäft enttäuschte Taylorix

11.01.1985

STUTTGART (CW) - Ihre recht stabile Geschäftslage führt die Taylorix KG auf die mehrspurigen EDV-Aktivitäten der Firma zurück. Das in erster Linie im Bereich RZ-Dienstleistungen und Vertrieb von Mikrocomputern tätige Stuttgarter Unternehmen verzeichnete im Geschäftsjahr 1983/84 (31. 8.) ein Umsatzplus von 4,8 Prozent auf 151,7 (Vorjahr 144,8) Millionen Mark und eine Umsatzrendite von knapp 4,0 (4,2) Prozent.

Wie die Stuttgarter jetzt auf ihrer Jahrespressekonferenz bekanntgaben, macht die Taylorix-Domäne Rechenzentrumsbetrieb für klein- und mittelständische Firmen mit 55,2 (52,2) Millionen Mark ein Drittel des Gesamtumsatzes aus. In den beiden mit Siemens- und IBM-Maschinen bestückten RZs seien im vergangenen Jahr monatlich etwa 350000 Lohn- und Gehaltsabrechnungen ausgedruckt worden.

Die gegenüber dem Vorjahr 15prozentige Umsatzsteigerung in diesem Bereich begründet die Geschäftsführung mit dem durch die umfangreichen Änderungen in der Sozialgesetzgebung bedingten Mehraufwand bei den Gehaltsabrechnungen.

An den Zuwächsen auf dem Sektor Bürocomputer (55,2 gegenüber 51,2 Millionen Mark 1982/83) sind Unternehmensangaben zufolge besonders selbst gefertigte und mit eigener Software ausgestattete Mikrocomputer beteiligt. Auf dem Kleinrechnermarkt wolle man sich in Zukunft durch mehr fachmännische Beratung und Service von anderen Anbietern abheben. Es hapere nämlich hinsichtlich dieser Dienstleistungen insbesondere bei IBM und japanischen Herstellern.

Die sonstigen EDV-Erlöse (Service und Dienstleistungen) erhöhten sich laut Taylorix von 20,3 Millionen Mark auf 23,9 Millionen Mark.

Um acht Prozent zurückgegangen ist der Verkauf von Taylorix-Mehrplatzsystemen. Für diese Einbußen macht das Unternehmen mit insgesamt 1500 Angestellten und 44 Vertriebsstellen in der Bundesrepublik hauptsächlich Lieferschwierigkeiten von seiten der unter Vertrag genommenen Firmen Triumph-Adler und DEC verantwortlich.

Verluste hinnehmen mußte das Unternehmen auch im Produktionsbereich Organisationsmittel. Hier beißt sich die Katze sozusagen in den Schwanz, weil die dort hergestellten Buchungsformulare beim Einsatz von Computern nicht mehr benötigt werden. Man will aber - so die Stuttgarter - an dem Geschäftsbereich mit Hinblick auf Kunden, die neue technischen Entwicklungen nicht so schnell nachvollziehen könnten, festhalten.

Neben dem Geschäftsergebnis gab Taylorix auch personelle Veränderungen bekannt. So wird sich der geschäftsführende Gesellschafter Dr. Karl Lang jetzt aus der Geschäftsführung zurückziehen, bleibt aber weiterhin Gesellschafter. Die Leitung des Unternehmens übernimmt Dr. Rainer Zwiesele. Er wird ab Januar 1985 in der Geschäftsführung von Georg Hänsel unterstützt, der vorher bei Philips arbeitete.