ERP-Implementation

Mehrheit verfehlt die Projektziele

03.04.2014
Von 
Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.
Anzeige  Beim Austausch des ERP-Systems gelingt es den meisten Unternehmen nicht, die angestrebten Projektziele zu erreichen. Zwar verzeichnen rund 80 Prozent der Firmen zumindest eine messbare Verbesserung, aber nur jedes zehnte Unternehmen realisiert die ursprünglich geplanten Projektziele fast vollständig.
Foto: ALMAGAMI, Shutterstock.com

Wenn Unternehmen die ERP-Software austauschen und dafür ein teures und langwieriges Projekt auf sich nehmen, wollen sie damit in aller Regel messbare Verbesserungen erreichen. Um sicherzustellen, dass diese auch eintreten, bedarf es der Festlegung von Key Performance Indicators (KPIs), die nach Abschluss der Implementation Aufschluss darüber geben, ob und in welchem Maße die angestrebten Projektziele realisiert wurden.

Nach einer Studie des auf ERP-Software spezialisierten amerikanischen Marktforschers Panorama Consulting fällt das Resultat bei den meisten Unternehmen ernüchternd aus: Nur 20 Prozent der Befragten erreichten mehr als 80 Prozent der vorher festgelegten Projektziele; ihnen stehen auf der anderen Seite 12 Prozent von Firmen gegenüber, die keinerlei Verbesserungen verzeichnen konnten. Erstaunlich auch: Fast jedes achte Unternehmen hatte vor Beginn der Implementation nicht einmal festgelegt, welche Ziele erreicht werden sollten und konnten folgerichtig auch keine Aussage darüber treffen, ob und welche Verbesserungen erreicht wurden.

Panorama 2014 ERP Report
Panorama 2014 ERP Report
Foto: Panorama Consulting Solutions

Das US-amerikanischn Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Panorama Consulting erhebt jährlich Daten für seinen ERP-Report. Für die diesjährige Studie "2014 ERP Report" haben die Marktforscher 192 Unternehmen verschiedener Branchen und Unternehmensgrößen im Zeitraum von Januar 2013 bis Februar 2014 online befragt.

Das breite Mittelfeld erreichte weniger als die Hälfte der angestrebten Ziele: Gut ein Drittel musste feststellen, dass weniger als 30 Prozent der geplanten Verbesserungen eingetreten waren. Bei jedem fünften Unternehmen lag die Quote zwischen 30 und 50 Prozent, 17 Prozent realisierten mehr als die Hälfte, aber weniger als 80 Prozent der angestrebten Projektziele. Zu den am häufigsten realisierten Projektzielen gehört die leichtere Zugänglichkeit von Informationen (14 Prozent), erhöhte Produktivität (11 Prozent), verbesserte Zusammenarbeit (10 Prozent), weniger Doppelbearbeitungen (9 Prozent) und verlässlichere Daten (9 Prozent).

"Insgesamt liegen die Daten der diesjährigen Studie auf einer Linie mit der Vorjahresuntersuchung", schreiben die Studienautoren von Panorama." Und die Zahl der Unternehmen, die überhaupt eine messbare Verbesserung verzeichnet, liegt mit 80 Prozent sogar fünf Prozent höher als im letzten Jahr."