Noch hält Gigabit Ethernet sein Preisniveau

Mehrere Faktoren drücken die Preise von Ethernet-Switches

14.05.1999
FRAMINGHAM (IDG) - Die Preise für Ethernet-Switches befinden sich im freien Fall. Die Port-Kosten sanken von 650 auf rund 100 Dollar.

Die Anwender können sich freuen. Dank des rapiden Preisverfalls lassen sich ihre lokalen Netze relativ günstig auf größere Bandbreiten erweitern. Auswirkungen hat der Preisrutsch außerdem bereits auf die noch relative junge Gigabit-Ethernet-Technologie. Die Investitionskosten für entsprechende Komponenten geraten ebenfalls unter Druck.

Der Preisverfall bei den Ethernet-Switches der Netzebene 2 und 3 hat mehrere Gründe. So ist mit dem Triumph der Ethernet-Technologie über andere LAN-Verfahren ein Massenmarkt entstanden, der eine billigere Produktion erlaubt. Gleichzeitig engagierten sich immer mehr Hersteller in diesem Segment und lösten damit eine regelrechte Preislawine aus.

Kostendämpfend wirkt zudem, daß es sich bei der Ethernet-Technologie um eine gute alte Bekannte handelt. Bei der Entwicklung vom 10-Mbit/s-Ethernet über das Fast Ethernet mit 100 Mbit/s hin zum Gigabit Ethernet blieb das Kernverfahren unverändert. Entsprechend sparten die Entwickler kostbare und teure Zeit bei der Konstruktion neuer Geräte. Zudem kann bei der Herstellung neuer Switches oft auf Standardkomponenten zurückgegriffen werden. Das hält die Kosten in Grenzen.

Indirekt hat auch das Internet zum Preisverfall der Switches beigetragen. Dank dem Siegeszug des Internet Protocol müssen sich die Hersteller nur noch mit einem Routing-Protokoll befassen und können andere Protokollvarianten vernachlässigen. Das hat einen weiteren Vorteil: Die entsprechenden Funktionen sind leicht auf einem Application Specific Intergrated Circuit (Asic) unterzubringen, was bei der früheren Vielzahl der Protokolle ein Problem war. Asics sind billig in der Herstellung.

Wie eingangs angedeutet, setzen die fallenden Ethernet-Preise auch das jüngere Gigabit Ethernet unter Druck. Mit einem Preisverfall im großen Stil rechnen Marktkenner allerdings erst, wenn sich Gigabit Ethernet über 10Base-T-Kupferverkabelung durchsetzt. Dann, so die Einschätzung der Experten, dürften die Komponenten 25 Prozent billiger sein als ihre Gegenstücke mit Glasfaseranschluß. Deren Preisniveau liegt heute noch bei 1200 Dollar.