Dallinger fordert auf FIET-Tagung:

Mehr Schutz für Bankarbeitsplätze

12.10.1984

GRAZ (apa) - Negative Auswirkungen auf ihre Arbeitsplätze durch die Einführung der DV im Bankbetrieb befürchten mehr als zwei Millionen Bankangestellte in aller Welt. Sie sind im internationalen Bund der Privatangestellten (FET) organisiert. Den zu befürchtenden Folgen müsse durch rasche Verabschiedung geeigneter Gesetze entgegengewirkt werden, forderte Sozialminister Alfred Dallinger auf einer internationalen FIET-Tagung in Graz.

Drei Tage lang berieten in Graz etwa 60 Gewerkschafter aus 23 Ländern über gemeinsame Strategien zur Sicherung der Arbeitsplätze im Bankgewerbe. Durch die Einführung der DV, durch den Bankomat und nicht zuletzt durch Btx werden immer mehr Arbeiten an den Bankkunden delegiert, war die Auffassung der Gewerkschafter. Als Folge würden allein in Österreich derzeit etwa 50 Bank- und Sparkassenfilialen jährlich geschlossen.

Die Gewerkschaft will für die Betroffenen Schulungsmaßnahmen durchführen, um qualifizierte Arbeitsplätze zu schaffen und so die Beschäftigung zu sichern. Einen Rationalisierungsschutz für Bankangestellte in Österreich kündigte Minister Dallinger an. Ein Entwurf für eine Novelle zum Arbeitsverfassungsgesetz werde noch in diesem Herbst in Angriff genommen.

Außerdem forderte Dallinger, der Mitglied des FIET-Weltvorstandes ist, die rasche Verabschiedung eines Bildschirmtextgesetzes, damit negative Auswirkungen der DV, wie elektronische Heimarbeit und Umgehung von Daten- und Konsumentenschutzbestimmungen, verhindert werden könnten.