Mehr Leistung aus der IT herausholen

19.09.2002
Von Martin Seiler
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die IT ist der Motor jedes Unternehmens: Läuft sie nicht rund, leiden die Geschäftsprozesse, Umsatzeinbußen drohen. Spätestens dann muss die IT-Abteilung aktiv werden und Abhilfe schaffen. Das muss nicht unbedingt die Anschaffung neuer Hardware bedeuten: Oft reicht es, die vorhandene Infrastruktur zu optimieren.

Foto: Volkswagen

Never touch a running system - Administratoren kennen diesen Leitsatz nur zu gut. Doch spätestens wenn die Performance einer einzelnen Anwendung oder sogar der gesamten IT in den Keller geht, sind die Spezialisten zum Handeln aufgefordert. Wer aber glaubt, dass ein Leistungsengpass immer das Bereitstellen von zusätzlichen Kapazitäten und somit neue Investitionen bedeutet, der irrt. Oft ist es viel sinnvoller, gezielt auf Fehlersuche zu gehen und die Systeme zu optimieren. Gerade in heterogenen Umgebungen steckt der Teufel meist im Detail, können hartnäckige Probleme beim Zusammenspiel unterschiedlicher Komponenten entstehen. Ein Tuning wirkt hier oftmals Wunder.

In den meisten Fällen findet eine Optimierung nicht proaktiv statt. Viele Unternehmen suchen erst dann nach Verbesserungen in ihren Systemen, wenn der Leidensdruck hoch genug ist. Bei Einführung von neuen Anwendungen ist dies recht häufig der Fall. Erst dann macht man sich daran, die existierende Hardware-Infrastruktur zu tunen, damit die neue Lösung performant läuft.

Die Praxis zeigt, dass es typische Problemfelder gibt, die regelmäßig für Leistungsengpässe sorgen. Überlastete Netze tauchen in den Untersuchungen der International Data Corp. (IDC) erst auf Platz vier der häufigsten Störungsursachen auf. Den Analysten zufolge sind Anwendungen die häufigste Ursache für Störungen. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt eine Untersuchung der Gartner Group: 40 Prozent aller Ausfälle führen die Spezialisten auf Fehler innerhalb der Software zurück.