Professoren verlangen Promotionsmöglichkeit

Mehr Flexibilität an Fachhochschulen gefordert

07.02.1997

Der FBT-I ist überzeugt, "daß Wirtschaft, Gesellschaft und Hochschule den Dr. (FH) brauchen". Wissenschaft, praxisorientierte Innovationsfähigkeit und anwendungsorientierte Lehre zu integrieren sowie weiterzuentwickeln seien Aufgaben der Fachhochschulen. Deren Absolventen könnten sich jedoch nur im Rahmen eines statischen Universitätssystems noch weiter qualifizieren, das diese Aufgabe weder übernehmen will noch aufgrund seiner gegenwärtigen Struktur übernehmen kann.

Es stelle sich die Frage, ob eine Volkswirtschaft es sich im internationalen Wettbewerb leisten könne, "einen großen Teil ihrer Akademiker zu benachteiligen sowie ein modernes, effizientes und innovatives Hochschulsystem bei seiner Aufgabenerfüllung und Weiterentwicklung zu behindern".

Auch die Rahmenordnung für Diplomprüfungen in der Informatik kritisierte der FBT-I. Die Ministerialbürokratie erweise sich "als unschlagbar in Sachen Regulierungsdichte - und das in einer Zeit, in der neue kreative Lösungen im europäischen Maßstab" gefragt seien. Insbesondere die restriktive Einschränkung der Diplomarbeitsdauer auf in der Regel drei Monate sei eine solche "nicht zu akzeptierende" Vorgabe.

Der FBT-I wandte sich "entschieden" gegen die Einführung von Studiengebühren an Fachhochschulen. Die hier Studierenden würden dadurch über Gebühr belastet, da viele ihr Studium selbst verdienen oder über ein Stipendium finanzieren müßten. Zudem würde diese Maßnahme viele Studierwillige abschrecken, "die sich aus den Bevölkerungskreisen rekrutieren, für die ein Studium im familiären Umfeld ein Novum ist". Die Attraktivität der Fachhochschulen für diesen Bevölkerungsteil mache teilweise deren Erfolg aus.