Trotz Wirtschaftskrise

Mehr Firmengründungen als Liquidationen

20.01.2010
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.
Trotz der Finanz- und Wirtschaftskrise gab es im deutschen Mittelstand 2009 mehr Unternehmensgründungen als Pleiten. Das belegt die Statistik des Instituts für Mittelstandsforschung.

Nach neuesten Schätzungen des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) in Bonn wurden in Deutschland im vergangenen Jahr 410.000 Existenzgründungen registriert. Im Vergleich zum Vorjahr 2008 ist dies eine Steigerung um 2,7 Prozent. Die Zahl der Liquidationen (Marktaustritte) sank hingegen im gleichen Zeitraum um 3,6 Prozent auf rund 397.000. Im Jahr 2008 war der Gründungssaldo erstmals seit Mitte der 1970er Jahre negativ ausgefallen.

Weniger Liquidationen, aber mehr Insolvenzen

Die sinkende Zahl der Liquidationen bedeutet laut IfM in Zeiten der Wirtschafts- und Finanzkrise und trotz Kreditklemme sowie schlechter Zahlungsmoral eine leichte Entwarnung. Schließlich handelt es sich bei einer Liquidation um eine Abwicklung der Geschäfte zwecks Auflösung des Unternehmens, die jedoch zunehmend ausbleibt. Bei Betrachtung der Zahl der Unternehmensaufgaben aufgrund von Insolvenz ergibt sich jedoch ein differenzierteres Bild: Die Insolvenzen, als Teilmenge der Liquidationen, waren im Jahr 2009 um rund 17 Prozent auf rund 34.300 gestiegen. Die Finanz- und Wirtschaftskrise führte somit verstärkt zu einer Überschuldung beziehungsweise Zahlungsunfähigkeit, so dass eine steigende Zahl von Unternehmen zu einer Insolvenzanmeldung gezwungen war.