Agile Softwareentwicklung

Mehr Erfolg durch Flexibilität

12.10.2009
Von 
Diego Wyllie hat Wirtschaftsinformatik an der TU München studiert und verbringt als Softwareentwickler und Fachautor viel Zeit mit Schreiben – entweder Programmcode für Web- und Mobile-Anwendungen oder Fachartikel rund um Softwarethemen.

Konventionelle Projekte scheitern öfter

Agile Softwareentwicklungsprojekte sind erfolgreicher als Vorhaben, die nach konventionellen Methoden betrieben werden.
Agile Softwareentwicklungsprojekte sind erfolgreicher als Vorhaben, die nach konventionellen Methoden betrieben werden.

Von 240 untersuchten Projekten war die Vorgehensweise bekannt. Knapp 41 Prozent wurden nach agiler und rund 59 Prozent nach klassischer Methode verfolgt. Von den klassisch betriebenen Projekten wurden knapp über 40 Prozent mit Erfolg abgeschlossen, bei den agilen Projekten belief sich die Quote auf rund 65 Prozent. Gemessen an der Einhaltung von Projektplan, Terminen und Budgets sowie der Zufriedenheit der Projekt-Auftraggeber und Entwickler, schneidet das agile Vorgehen ebenfalls besser ab. Agile Projekte hielten Liefertermine besser ein, und die an den Kunden gelieferten Software sei besser, heißt es in der Studie.

Scrum am weitesten verbreitet

Unter den in Deutschland angewandten agilen Methoden ist "Scrum" die beliebteste, gefolgt von "Extreme Programming" (XP) und "Feature Driven Development" (FDD). Das geht aus einer weiteren Untersuchung hervor, die IT-Agile letztes Jahr gemeinsam mit dem Software-Engineering und -Management-Magazin "Objektspektrum" betrieben hat. Demnach wenden 21 Prozent der über 200 befragten Projektmitarbeiter (Architekten, Projektleiter und Entwickler) Scrum an, 14 Prozent verwenden XP. 17 Prozent der Interviewten haben bereits Scrum-Erfahrungen gesammelt, weitere zwölf Prozent wollen diese Methode einführen (XP sieben Prozent).

Die Beschreibung der wesentlichen Abläufe von Scrum passt auf einen Bierdeckel.
Die Beschreibung der wesentlichen Abläufe von Scrum passt auf einen Bierdeckel.

"Scrum enthält mit Retrospektiven eine Möglichkeit der Anpassung und kontinuierlichen Verbesserung, so dass es sich für viele Situationen, Projekt- und Produktentwicklungen anbietet", kommentiert Henning Wolf die Studienergebnisse. Zu den wesentlichen Vorteilen dieser Methoden zählt er die flexible Reaktion auf Veränderungen sowie die Transparenz in Sachen Projektfortschritt und Probleme. Durch frühe Versionen mit weniger Versionen ermögliche Scrum ferner eine schnelle Markteinführung. Wolf: "Dazu kommt dann noch, dass Scrum so kompakt ist, dass der Prozess auf einen Bierdeckel passt." (jha)