Social-Business-Hausmesse Connect

Mehr Details zu IBM Mail Next

29.01.2014
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Nach den eher strategischen Präsentationen zu Beginn der Social-Business-Hausmesse Connect in Orlando hat IBM inzwischen ein paar mehr Details zu seinem neuen E-Mail-Interface Mail Next verraten.

Mail Next läuft im Browser und nutzt analytische Funktionen, die unter anderem die Watson-Sparte von "Big Blue" zuliefert, um dem Nutzer anstelle einer herkömmlichen Inbox genau die Nachrichten zu präsentieren, die gerade seiner Aufmerksamkeit oder einer Aktion bedürfen ("action items"). Als Backend verwendet Mail Next - ob das Produkt nun letztlich IBM Connections Mail oder anders heißen wird, steht noch nicht fest - natürlich IBM Domino.

Mail Next
Mail Next
Foto: IBM

Ob Mail Next irgendwann einmal auch gegen ein anderes Backend laufen könnte (Microsoft Exchange wäre hier natürlich ein Kandidat)? "Das würde ich nicht ausschließen", sagt IBM-Manager Jeff Schick im Gespräch mit deutschen Journalisten - was alles und nichts bedeuten kann.

Klar ist jedenfalls, dass Mail Next ein speziell für IBM-Verhältnisse ein geradezu futuristisches User Interface hat, das man auf den ersten Blick viel eher einem Consumer- als einem Enterprise-Client zuordnen würde. Besonders gelungen ist die Visualisierung der Kommunikationspartner im Kontext des sozialen und Firmennetzwerks.

So wie die meisten neueren IBM-Softwareprodukte gibt es Mail Next zunächst als Cloud-Service. Eine erste, sehr limitierte Beta ist für Mai 2014 geplant, eine etwas offenere für August; die General Availability wird offiziell für Ende 2014 anvisiert. Für den Betrieb beim Kunden vor Ort ("on premises") soll Mail Next dann irgendwann 2015 kommen. Auf längere Sicht dürfte Mail Next sich zum Standard-Interface für E-Mail von IBM entwickeln - den fetten Notes-Client benötigen einfach immer weniger Anwender, auch dank des Browser-Plugins, das Domino-Applikationen ebenfalls in den Webbrowser verlagert.

Scott Souder, Program Director Messaging & Collaboration, IBM
Scott Souder, Program Director Messaging & Collaboration, IBM

Scott Souder, Program Director Messaging & Collaboration, verriet auch noch ein paar Einzelheiten zum Stand der Entwicklung von "Project Hawthorne". Das ist der Codename für den kommenden "IBM Mail Support for Microsoft Outlook 2013", mit dem man den Messaging-Client auf dem Office-Paket von Microsoft als Frontend für Domino nutzen kann.

Anders als bei den eher kläglich gescheiterten ersten DAMO-Versuchen auf MAPI-Basis nutzt IBM nun Exchange ActiveSync (EAS) als Protokoll. 25 meist sehr große Anwender testen Outlook als Domino-Client bereits; einen offiziellen Termin für die allgemeine Verfügbarkeit gibt es aber noch nicht. In das aktuelle Domino-Release sind die für "Hawthorne" nötigen EAS-Features laut Souder schon eingebaut - dafür muss der Server vorerst aber noch auf 64-Bit-Windows laufen.