Evans Data fragt nach aktuellen Arbeiten der Programmierer

Mehr Anwendungsprogramme im Linux-Umfeld zu erwarten

29.09.2000
MÜNCHEN (CW) - Die aktuellen Arbeiten von Softwareentwicklern auf Linux-Basis konzentrieren sich vor allem auf Web-Anwendungen. Eine US-Umfrage lässt allerdings auch mehr unternehmensinterne Anwendungen für das Pinguin-Betriebssystem erwarten.

Das Marktforschungsunternehmen Evans Data Corp. aus Santa Cruz, Kalifornien, hat 300 Softwareentwickler, die für Linux-Umgebungen programmieren, gefragt, woran sie gerade arbeiten. 53 Prozent erklärten, Anwendungen für unternehmensinterne Zwecke zu schreiben. Dieses Ergebnis der Multiple-Choice-Antworten sollte allerdings nicht falsch interpretiert werden, denn zusammengenommen arbeitet die Mehrzahl der Entwickler an Linux-Projekten im Web-Umfeld - ein Heimspiel für Pinguine.

43 Prozent basteln laut Evans Data an E-Commerce-Applikationen sowie je 38 Prozent an Web-Portalen und Web-basierten Services einschließlich ASP-Angeboten. Die Antwortmöglichkeit "Customer Service" kreuzten 28 Prozent der Befragten an. Mit Content-Management beziehungsweise Online-Publishing sind derzeit ein Fünftel der Entwickler beschäftigt.

Im Bereich Sales Force Automation sehen 14 Prozent der Programmierer ihre Tätigkeit. Je ein Fünftel schreibt gerade Code für Embedded Systems oder drahtlose Devices. "Wireless ist gerade ein heißes Thema unter Entwicklern", erklärte Evans-Data-Analyst Janel Garvin angesichts einer 50-prozentigen Zunahme der Antworten zu diesem Bereich im Vergleich zu einer Studie vor sechs Monaten. "Dieses Wachstum unter Linux-Entwicklern ist erstaunlich."

Auf die Frage nach Hindernissen bei der Programmierung für Linux-Umgebungen führt unverändert der Mangel an Gerätetreibern die Klageliste an. Auffallend viele Befragte monierten auch den Mangel an Entwicklungs-Tools. Hinsichtlich eines der wichtigsten Aspekte der Programmierung, den Datenbanken, scheint sich Bewegung anzudeuten. Zwar würden 30 Prozent der Entwickler nichts für eine Datenbank zahlen wollen, aber insgesamt steigt die Bereitschaft zur Honorierung fremder Arbeiten. 44 Prozent der Programmierer würden bis zu 200 Dollar ausgeben, elf Prozent bis zu 500 Dollar und 15 Prozent sogar noch mehr.