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Mega-IT-Projekt der britischen Gesundheitsbehörde kämpft mit Problemen

02.08.2006

So manchem IT-Anbieter haben die Querelen rund um das Projekt bereits übel mitgespielt. So musste beispielsweise der britische Softwareanbieter Isoft Anfang Juli seine Prognosen für das laufende Geschäftsjahr deutlich nach unten schrauben (siehe auch: Isoft verschiebt Bilanz und stürzt weiter ab). Außerdem wurde die Veröffentlichung der Bilanz für das schon Ende April beendete Fiskaljahr 2005/2006 erneut verschoben.

Schuld an den Problemen sind wohl Streitereien im Rahmen des CFH-Projekts. Isoft ist als Vertragsnehmer von Accenture in das Vorhaben eingebunden. Der Serviceanbieter machte jedoch im Frühjahr dieses Jahres seinen Softwarepartner für Verzögerungen verantwortlich. In der Folge geriet Isoft ins Straucheln, da Verhandlungen mit Banken über eine neue Kreditlinie ins Stocken gerieten.

Doch auch Accenture musste dem Vorhaben bereits Tribut zollen (siehe auch: Accentures Gewinn bricht ein). Im März dieses Jahres berichtete der Dienstleister für sein zweites Fiskalquartal einen Gewinneinbrauch auf knapp 68 Millionen Dollar. Schuld daran seien notwendige Rückstellungen in Höhe von 450 Millionen Dollar, die in erster Linie auf Probleme in Großbritannien zurückzuführen seien, hieß es damals. Diese Fälle dürften längst nicht das Ende der Fahnenstange bedeuten. Die Gesundheitsbehörde bezahlt erst, wenn Projekte abgeschlossen und Produkte abgenommen sind. Bis dahin müssen die vier großen Partner in finanzielle Vorleitung gehen. Ein Risiko, das wie die vergangenen Probleme gezeigt haben, durchaus ernst zu nehmen ist. (ba)