Medizinischer Rat im Internet wird immer gefragter

13.02.2007
Von Richard Knoll
Jeder dritte Deutsche besucht Online-Gesundheitsportale. Das besagt eine Erhebung des europäischen Statistikamtes Eurostat.

Der Studie zufolge haben im vergangenen Jahr 34,2 Prozent der Bundesbürger über 16 Jahre Gesundheitsportale angeklickt, um sich über Krankheiten, Arzneimittel und zum Thema Ernährung zu informieren. Lediglich in den Niederlanden (45 Prozent) und in Finnland (43,6 Prozent) war das Interesse innerhalb der Europäischen Union noch größer. Im EU-Durchschnitt lag der Wert bei 20 Prozent. Das teilte der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) mit. „Für die Popularität von Gesundheitsportalen sprechen vor allem zwei Entwicklungen. Zum einen steigt das Gesundheitsbewusstsein. Zum anderen nimmt die Qualität der Online-Angebote zu“, erläuterte Bitkom-Vizepräsident Jörg Menno Harms.

Neben der Suche nach Informationen nutzen die Deutschen das Internet verstärkt zur direkten Bestellung von Arzneimitteln. Der Online-Kauf rezeptpflichtiger Medikamente ist in Deutschland seit Anfang 2004 erlaubt. Dem Bericht zufolge haben von den 21.500 öffentlichen Apotheken in Deutschland inzwischen schätzungsweise etwa 1500 eine Zulassung als Versandapotheke erhalten. Diese bieten rezeptfreie Medikamente bis zu 30 Prozent günstiger an als der stationäre Handel. Derzeit bewegt sich der Marktanteil der Versandapotheken im unteren einstelligen Bereich – mit steigender Tendenz. In den USA liegt der Wert bereits bei bis zu 15 Prozent. Eine ähnliche Entwicklung erwartet der Bitkom in den kommenden Jahren auch in Deutschland.