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Medion bricht der Gewinn weg

11.08.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach drei Quartalen in Folge mit Umsatzrückgängen hat der Elektronik-Vermarkter Medion seine Erlöse im zweiten Jahresviertel 2005 um 1,8 Prozent gesteigert. Der Umsatz wuchs im Jahresvergleich von 490,2 auf 499,0 Millionen Euro, wie die im MDAX notierte Medion am Donnerstag in Essen mitteilte. Die Gesellschaft hatte im Juni angekündigt, den Umsatz auf Vorjahresniveau halten zu wollen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern halbierte sich dagegen von 12,2 auf sechs Millionen Euro. Medion hatte bereits gewarnt, beim Gewinn das Vorjahresniveau zu verfehlen.

Das Umsatzplus begründete Medion mit den Geschäfte im Bereich Mobile Computing und Digital Home. "Diese positive Entwicklung gelang vor dem Hintergrund eines anhaltend schwierigen konjunkturellen Umfelds im Inland sowie der Zurückhaltung der Konsumenten auf wichtigen Auslandsmärkten", hieß es. Die Bruttomarge verbesserte sich von 9,0 Prozent im Vorjahr auf 9,6 Prozent. Der Überschuss betrug 3,2 Millionen Euro.

Im ersten Halbjahr wurde der Anstieg des zweiten Quartals dagegen vom Umsatzrückgang zum Jahresauftakt zunichte gemacht. Der Umsatz brach im Zeitraum Januar bis Juni um 10,1 Prozent auf 1,13 Milliarden Euro weg. Die Bruttomarge verschlechterte sich auf 9,8 (Vorjahr: 10,5) Prozent. Vor Zinsen und Steuern erzielte Medion ein Ergebnis von 18,5 Millionen Euro. Der Überschuss brach von 56,4 auf 18,2 Millionen Euro ein.

Im zweiten Quartal habe sich die Nachfrage im Inlandsgeschäft erholt. Allerdings sei das Geschäft in einigen wichtige Absatzmärkten im europäischen Ausland derzeit "eher verhalten", da Kunden sich mit Käufen zurückhielten. "Auf Basis der aktuellen Auftragseingänge gehen wir davon aus, dass im dritten Quartal 2005 das Niveau der Umsätze des Vorjahresquartals erreicht werden kann", kündigte Medion an.

Gegenüber dem Vorjahr seien Service- und sonstige Vertriebskosten gestiegen. Daher würden die eingeleiteten Schritte zur Effizienzsteigerung und Kostensenkung nun verstärkt umgesetzt. Die Fixkosten könnten jedoch nicht deutlich sinken. Denn Medion wolle seine Service-Qualität sowie die schnelle Lieferbarkeit aktueller Produkte in hohen Stückzahlen nicht antasten.

Für das Gesamtjahr zeigte sich Medion pessimistisch. Eine konkrete, verlässliche Prognose für 2005 sei noch nicht möglich. Der Elektronikhändler erwartet, dass eine mögliche Belebung des Weihnachtsgeschäfts und die eingeleiteten Maßnahmen zur Kostenoptimierung nicht ausreichen werden, die vor allem im ersten Halbjahr aufgelaufenen Rückgänge bei Umsatz und Ertrag auszugleichen. (dpa/tc)