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Medion 2005 mit drastischem Gewinnrückgang

07.03.2006
Beim Elektronikhändler Medion ist der Überschuss im vergangenen Jahr drastisch eingebrochen.

Er sackte von 48,8 auf 9,2 Millionen Euro ab, wie der MDAX-Absteiger am Dienstag in Essen mitteilte. Im vergangenen Jahr wendete Medion für Umstrukturierungen 20,5 Millionen Euro auf, die das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zusammenschmelzen ließen. Es lag inklusive der Reorganisationskosten bei 22,02 Millionen Euro. Ohne diese Sondereinflüsse hätte es 42,5 Millionen Euro betragen. Für 2004 hatte Medion noch 90 Millionen Euro ausgewiesen.

Medion hatte die Märkte Anfang Januar mit einem erneuten Gewinneinbruch aufgeschreckt. Damals hatten die Essener allerdings ein noch niedrigeres EBIT von rund 19 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Am Markt waren allerdings rund 50 Millionen Euro erwartet worden.

Der Umsatz des Elektronikhändlers sank auf 2,526 (Vorjahr: 2,624) Milliarden Euro. Dies hatte Medion bereits Anfang Januar vorhergesagt. Der Markt hatte damals aber auch hier mehr erwartet.

Medion plant, seinen Aktionären für 2005 eine deutlich niedrigere Dividende auszuschütten. Der Aufsichtrat stimmte auf seiner Sitzung am Montagabend dem Dividendenvorschlag von 0,19 (2004: 0,55) Euro pro Aktie zu, wie der Aldi-Lieferant bekannt gab. Der freie Cash Flow habe sich 2005 ungeachtet der Ergebnisrückgänge um rund 27 Millionen Euro auf 72,4 Millionen Euro verbessert. Dies begründete Medion mit Versuchen, die Kapitalstruktur zu verbessern. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich zum 31. Dezember 2005 von 52,6 auf 53,2 Prozent.

Im neuen Geschäftsjahr soll der Umsatz weiter sinken, und zwar auf 2 Milliarden Euro, wie Medion ankündigte. Der Elektronikhändler begründete dies mit der Verkleinerung des Produkt- und Kundenportfolios. Die Entlastung bei den Fixkosten werde erst in der zweiten Jahreshälfte wirksam. Aus diesen Gründen rechne Medion für 2006 mit einer EBIT-Marge von 1 bis 1,5 Prozent. (dpa/tc)