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MCI will Qwest-Angebot prüfen

03.03.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der größte US-amerikanische TK-Konzern Verizon hat MCI zwei Wochen Zeit für weitere Fusionsgespräche mit dem konkurrierenden Bieter Qwest Communications eingeräumt. Es sei im besten Interesse der Aktionäre, wenn MCI auch Qwests Angebot ausgiebig prüfe, hieß es bei Verizon. Das Unternehmen gehe aber davon aus, dass MCI anschließend zu dem gleichen Schluss kommen werde, wie nach den siebenmonatigen Verhandlungen mit Qwest zuvor.

Das MCI-Board hatte Mitte Februar die Offerte von Qwest ausgeschlagen und sich für das konkurrierende Angebot von Verizon entschieden. Zwar hatte Verizon mit rund 6,75 Milliarden Dollar in bar und Aktien weniger geboten, erschien MCI jedoch wegen der im Vergleich zum hoch verschuldeten Carrier Qwest deutlich größeren Finanzkraft als attraktiverer Partner. Qwest hat sein Angebot allerdings erst kürzlich nachgebessert. Gleichzeitig rechnete der Konzern vor, dass sich im Falle eines Zusammenschlusses mit MCI Kostenvorteile von insgesamt rund 14,8 Milliarden Dollar ergäben. Allerdings müssten 12.000 bis 15.000 Arbeitsplätze gestrichen werden.

Zum Vergleich: Rivale Verizon geht im Falle der Übernahme mit dem Abbau von rund 7.000 Stellen aus. Auch die erwarteten Einsparungen liegen mit insgesamt sieben Milliarden deutlich niedriger. Dafür plant der TK-Riese jedoch, mehr als drei Milliarden Dollar in die Modernisierung des MCI-Netzes zu investieren.

Trotz der Zusage bezweifelt Qwest, dass sich MCI ernsthaft mit dem vorgelegten Angebot beschäftigen wird. Zudem beklagte Chairman und CEO Richard Notebaert in einem Brief an das MCI-Management, dass Qwest - im Gegensatz zu Verizon - nur begrenzt Zugang zu den Finanzdaten von MCI bekommen habe. (mb)