McData macht sich Konkurrenz

02.02.2005
Der neuer Highend-Director konkurriert mit einem Gerät des übernommenen Herstellers CNT.

Die Vorstellung von McDatas Backbone-Director "Intrepid i10K" verblasste hinter der Ankündigung des geplanten Mergers mit CNT. Das Gerät spielt zudem in der gleichen Leistungsklasse wie CNTs im Herbst vorgestellter "Ultranet Multi-Service-Director" (UMD), dessen Zukunft jetzt durch die Übernahme gefährdet ist.

Der i10K, der auf der Technik des im vergangenen Jahr übernommenen Herstellers Sanera beruht, verfügt über 256 Ports (non blocking), Inter-Switch-Links mit nativen 10 Gbit/s sowie der hauseigenen und zum Patent angemeldeten "Flexpar"-Technik. Mit Flexpar ist eine Netzpartitionierung auf Hardwarebasis möglich, die den Datenverkehr von anderen Kanälen völlig abschottet. Anwender können damit die Daten sicher vom Server zum Speicher transferieren, dabei dynamisch auf die Anforderungen einer Applikation reagieren und zusätzliche Bandbreiten zuschalten. Die Einhaltung von Service-Level-Agreements sei so auch für geschäftskritische Anwendungen gegeben, betont der Hersteller und garantiert eine 99,999-prozentige Verfügbarkeit von Anwendungen.

Über Dark Fiber können Entfernungen bis 190 Kilometer überwunden und Daten mit 10 Gbit/s verschickt werden. Das Gerät bietet keine native Unterstützung der Protokolle iSCSI und iFCP. Die dazu notwendigen separaten Umwandler sollen bis zum Jahresende zumindest logisch in den Director integriert werden, nicht aber physikalisch, berichtet "Computer Business Review". Demnächst will McData Servicemodule anbieten, die mit Software etwa zur Virtualisierung bestückt sind. Der Hersteller positioniert das Gerät für vier Bereiche: Netzkonsolidierung, dynamische Netzpartitionierung, 10-Gbit/s-Netz-Services sowie als Gerät der Backbone- oder Carrier-Klasse für die Top-500-Unternehmen. Preise sind derzeit noch nicht veröffentlicht.

Der Deal wird kritisch beäugt

Der i10K spielt in der gleichen Leistungsklasse wie der Ultranet Multi-Service-Director von CNT, der durch die Übernahme nun ebenfalls unter dem Dach von McData steht. Analysten prophezeien deshalb dem CNT-Produkt den baldigen Tod: "Da beide Geräte in die gleiche Preis-Leistungs-Klasse fallen, sehen wir auf Dauer keine Möglichkeit der Koexistenz", beschreibt das Analystenteam Smith Barney der Citigroup die Situation. Ovum-Analyst Graham Titterington sieht zusätzlich Gefahren im Business-Modell: "McData ist ein Produkthersteller, während CNT hauptsächlich als Service-Provider auftritt. Es besteht die Gefahr, dass die eine Hälfte der kombinierten Firma mit den Kunden der anderen Hälfte konkurriert."

Nach Angaben des deutschen Managements von McData war man weniger an den Produkten als am Verkaufsteam und der Service-Infrastruktur von CNT interessiert. Insbesondere für den deutschen Markt rechnet man sich eine Verbesserung im Bereich Service aus, da McData hier erst relativ spät auftrat. Die Transaktion im Wert von rund 235 Millionen Dollar dürfte zunächst die Verkäufe bei den Mitbewerbern Cisco und Brocade in die Höhe treiben. (kk)