SATIRE

McCarthy was here

14.05.1993

Typischer Fall von McCarthyismus, wie wir Mainframe-Aktivisten jetzt von den Medien terrorisiert werden - und gemeint ist keineswegs nur die COMPUTERWOCHE. Trauerwein ist ja, was seine eigene Person betrifft, einiges gewohnt. Das hat ihn dickhaeutig genug gemacht, um unqualifizierte Angriffe - etwa aus dem Unix- Lager - einigermassen gelassen abzuwehren. Viel mehr schmerzt ihn, dass von der IBM selbst keine Anti-McCarthy-Kampagne zu erwarten ist - zu erkennen daran, wie der Mainframe-Marktfuehrer mit Fuehrungspersoenlichkeiten umgeht, die er nicht mehr haben will. Wer im Rueckblick noch einmal die Verdienste des John Akers betrachtet, muss erbost sein ueber die Art, wie der Ex-IBM- Chef nach 33 Jahren bei Big Blue verabschiedet wurde. Eine lapidare Erklaerung, Akers werde sich kuenftig anderen Aufgaben widmen: Damit hatte es sich denn auch. Akers war es doch, der das "Year of the Customer" proklamierte, der verhinderte, dass wir der Unix-Sekte anheimfielen. Trost findet Trauerwein bei den Beatles. Nach der ersten Client-Server- und Downsizing-Euphorie heisst es womoeglich wehmuetig: "Yesterday ... all the Mainframes are so far away." Eines ist sicher: Ein rehabilitierter Sebastian Trauerwein wird sich dann nicht wie weiland Joseph McCarthy auffuehren.