Maxdata vor dem Verkauf

20.12.2005
Holger Lampatz will sich von seinen Anteilen trennen, um einen starken Partner an Bord zu holen.

Holger Lampatz, Gründer des deutschen Computerbauers Maxdata, steht vor dem Rückzug aus dem Unternehmen. Einem Bericht der "FAZ" zufolge will der Manager nicht wie geplant zum Jahreswechsel in den Aufsichtsrat einziehen. Zudem beabsichtige Lampatz, sich von seinem 21-prozentigen Anteil an dem Computer- und Monitorhersteller aus Marl zu trennen. Sein Plan sehe vor, gemeinsam mit dem anderen Mehrheitsaktionär Fomax GmbH (knapp 48 Prozent) nach einem Investor zu suchen. Fomax wird vom Maxdata-Aufsichtsratschef Siegfried Kaske kontrolliert.

Lampatz will mit dem Schritt "einen Prozess in Bewegung setzen", um den Mitarbeitern und Aktionären eine Perspektive zu bieten. Diese ist auch bitter nötig: Der Aktienkurs ist unter Druck geraten, und auch die Ertragslage sieht düster aus. In den ersten neun Monaten 2005 brach das Betriebsergebnis von minus 6,9 Millionen im Vorjahreszeitraum auf minus 18,7 Millionen Euro ein. Dabei ist der Sammelposten "sonstige betriebliche Aufwendungen" um 43 Prozent gewachsen. Im Geschäftsjahr 2005 rechnet das Unternehmen mit einem hohen einstelligen beziehungsweise niedrigen zweistelligen Millionenverlust.

Ob die Anteile an einen Finanzinvestor oder an einen strategischen Partner verkauft werden, steht derzeit nicht fest. Im Kern dreht sich die Entscheidung um die Frage, wie das Unternehmen sein schwächelndes Geschäft im Ausland ankurbeln kann. Allerdings ist bislang nicht gesichert, dass Kunden im Ausland überhaupt auf einen Hersteller wie Maxdata gewartet haben. Der Vorteil des Unternehmens, dank der Produktion in Deutschland schneller auf Veränderungen der Nachfrage reagieren zu können, gilt nur in einem gewissen Radius um den Heimatmarkt. In weiter entfernten Regionen schrumpft dieser Vorteil, und die Skaleneffekte der größeren Wettbewerber, die zudem häufig in Billiglohnländern produzieren lassen, fallen stärker ins Gewicht. (ajf)