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Mauscheleien bei der Online-Jobbörse der Bundesagentur?

24.02.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg gerät wegen ihrer Online-Jobbörse erneut in die Schlagzeilen (COMPUTERWOCHE berichtete). Das Stellenvermittlungssystem, das Teil des BA-Projekts "Virtueller Arbeitsmarkt" ist (COMPUTERWOCHE berichtete), wird einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zufolge vom Bundesrechnungshof kritisiert. Die Prüfer monieren, dass der überwiegende Teil der Bewerberprofile und Stellenangebote "unvollständig, nicht aussagekräftig oder nicht schlüssig" sei. Außerdem habe sich die Vermittlung im Vergleich zu den bisherigen Selbstinformationssystemen nicht verbessert, sondern teilweise sogar erschwert. Der elektronische Stellenmarkt, so der Bundesrechnungshof, weise darüber hinaus Defizite in der Funktionstüchtigkeit und Benutzerfreundlichkeit auf.

Das Projekt war vergangenes Jahr bereits ins Kreuzfeuer der Kritik geraten, weil sich die veranschlagten Kosten von 65 auf 98 Millionen Euro erhöht hatten. Ein Schatten war dabei auch auf den IT-Dienstleister Accenture gefallen, der das Projekt im Auftrag der BA realisierte. Dem "Münchner Merkur" zufolge, dem ein Bericht der Innenrevision vorliegt, soll Accenture von der BA-Spitze bei der Auftragsvergabe begünstigt und das Projekt nicht europaweit ausgeschrieben worden sein. (pg)