Bayer Healthcare hat die beste IT-Strategie

Matthias Moritz für IT-Strategie ausgezeichnet

13.02.2013
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Bayer Healthcare hat die beste IT-Strategie, so die Jury des "Handelsblatts".

Der diesjährige Preisträger des "IT Strategy Award" ist ein alter Bekannter der computerwoche. 2011 belegte Matthias Moritz beim "CIO des Jahres" den zweiten Platz in der Kategorie Großunternehmen. Auch 2012 stand er bei der feierlichen Preisverleihung auf der Bühne, diesmal aber als Bassist seiner Rockgruppe.

Matthias Moritz für IT-Strategie ausgezeichnet.
Matthias Moritz für IT-Strategie ausgezeichnet.
Foto: Foto Vogt

Beworben hatte sich der CIO von Bayer Healthcare im vergangenen Jahr zur Abwechslung mal beim Strategie-Wettbewerb des "Handelsblatts", den es heuer zum sechsten Mal gab. Eigenen Angaben zufolge konzentriert sich die Wirtschaftszeitung auf die Konvergenz von Business- und IT-Strategie. Moritz setzte sich gegen die Kollegen Sönke Björn Vetsch von der Börse Stuttgart und Eckart Pech von Telefónica durch.

Extrem Consumer-fokussiert

"Der Preis wurde verliehen für jahrelange Arbeit, für gutes Teamwork, natürlich auch für den Menschen, der hinter der Arbeit steht", so der Kommentar des Preisträgers. Bayer Healthcare (BHC) habe nicht nur "stabile Environments hingekriegt", sondern auch "die Technologien zur Förderung des Geschäftes eingesetzt".

Die Laudatio hielt Michael Neff, Mitglied der Wettbewerbs-Jury und CIO des Energiedienstleisters RWE. Er definierte den Begriff "Strategie" als "Set von Auswahlentscheidungen", also Praktiken, Methoden, Umsetzungsverfahren und Kommunikationskonzepten. Dem Teilkonzern des Pharmagiganten Bayer sei es beispielhaft gelungen, sich mit der starken Shared-Service-Organisation (Bayer Business Services) und den drei anderen CIOs im Unternehmensverbund abzustimmen.

Die IT-Strategie sei "extrem Consumer-fokussiert" - in einem stark regulierten Umfeld mit komplexen Geschäftsmodellen, so Neff. Als Themen der BHC-Strategie hat die Jury ausgemacht: ERP-Standardisierung, Harmonisierung und digitale Transformation sowie Modernisierung der CRM- Anwendungen und Austausch durch Cloud-Angebote sowie Einführung von PLM-Lösungen. Wie Neff zusammenfasste, besteht Moritz` Strategie darin, "von operationalen und IT-Budgetthemen zum Support für die Geschäftsergebnisse zu kommen" und durch Service-Orientierung für Wachstum zu sorgen.

Anstelle von IT-Methodenteams nach dem Schema Plan, Build, Run bildete der BHC-CIO geschäftsrelevante Einheiten. Intern wurden Business-spezifische Skills aufgebaut - auch schon mal, indem die ITler die Außendienstmitarbeiter begleiteten.

Alignment beyond governance

Jury-Mitglied Matthias Karlshaus, IT-Chef der Nord/LB und Vertreter des CIO-Netzwerks Voice, begründete die Entscheidung folgendermaßen: "Die Aufstellung der IT hat die Jury besonders dadurch überzeugt, dass eine Verzahnung mit der Fachseite jenseits von Governance als Ziel der Strategie formuliert und auch umgesetzt wird." Dafür schuf Karlshaus den Slogan: "IT business alignment beyond governance".

Last, but not least ergänzt Jürgen Krusch von der Deutsche Bank Bauspar AG, ebenfalls ein langjähriges Mitglied der Jury: "Die IT-Strategie ist das Aspirin für Bayer Healthcare: Sie ist ambitioniert, stark in der Umsetzung, pragmatisch im Zusammenspiel der Stakeholder, integrativ für Mitarbeiter, Serviceeinheiten und Kunden, rasant im Einsatz neuer Technologien, intelligent im Aufbau und nachhaltig."

Dem kann sich auch die COMPUTERWOCHE anschließen. Deshalb lud sie Moritz schon vor Monaten als Keynote-Sprecher zu den "Hamburger IT-Strategietagen" ein. Dazu demnächst mehr auf diesen Seiten. (mhr)