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Mattels Learning Company billig zu haben

29.09.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Mattel steht offenbar kurz davor, seine finanziell angeschlagene Lernsoftware-Sparte Learning Company zum Schleuderpreis zu verkaufen. Das berichtet das "Wall Street Journal" unter Berufung auf informierte Kreise. Der US-Spielzeughersteller habe für seine marode Softwaretochter insgesamt drei Kaufinteressenten gefunden. Dabei sollen die Angebote der Sanierungsfirmen Platinum Equity Holding und Gores Technology Group die besten Chancen haben, hieß es. Sie wollen Mattel angeblich zwischen Null bis 50 Millionen Dollar in bar zahlen, allerdings zu einem späteren Zeitpunkt einen Teil der künftigen Gewinne der Learning Company an den Spielzeugriesen ausschütten. Insidern zufolge werde der Deal die Summe von 300 Millionen Dollar insgesamt jedoch nicht übersteigen. Mattel selbst hatte vor 16 Monaten noch 3,5 Milliarden Dollar für die Softwarefirma gezahlt.

Das dritte Übernahmeangebot mit einem Volumen von 185 Millionen Dollar reichte Havas Interactive ein, eine Division des französischen Mischkonzerns Vivendi. Diese Offerte soll eingeweihten Kreisen zufolge allerdings die geringsten Aussichten auf Erfolg haben. Mattel befürchtet offenbar kartellrechtliche Schwierigkeiten, da Havas bereits einen großen Teil des US-Marktes für Lernsoftware kontrolliert.