Hirschmann kündigt Uplink-Modul mit 155 Mbit/s an

Matrix-Kern rüstet Switch für den ATM-Einsatz

26.07.1996

Der Switch wurde laut Hersteller konzipiert, um an zentraler Stelle im Netzwerk Arbeitsgruppen mit hohem Datenaufkommen zu verbinden. Die in Zusammenarbeit mit der Firma OST entwickelte Komponente ist in mehreren Ausführungen zu haben und unterstützt dabei Ethernet mit Transferraten von 10 Mbit/s sowie 100 Mbit/s. Dabei stehen je nach Konfiguration sechs bis 96 Ports zur Verfügung, optional mit einem Durchsatz von 10 Mbit/s oder zum Beispiel 100 Mbit/s zur Anbindung von Servern oder Backbones.

Dem Kürzel ATM in der Typenbezeichnung wird der Switch gegenwärtig jedoch nur durch seinen Switching-Matrix-Kern gerecht. Das Herzstück des ALS hat eine Kapazität von 10 Gbit/s und stellt mit seiner zellorientierten Switching-Technologie sicher, daß ATM künftig über den Knoten zu betreiben ist. Noch in diesem Jahr werden die Schwaben, wie Bernd Kögler, Leiter des Geschäftsbereiches Netzwerktechnik, in München vor der Presse sagte, ein ATM-Uplink-Modul mit 155 Mbit/s anbieten. In der Verzögerung sieht Kögler kein Problem: "Wir rechnen erst 1998 mit ATM im breiten Markt."

Der ALS enthält Hirschmann zufolge ausreichend Speicherkapazität, um Lastspitzen ohne Paketverlust zu bewältigen. Zusätzlich können über das Netz-Management Prioritäten vergeben werden. Ein passiv aufgebautes Backpanel sowie redundante Netzteile und Lüfter gewährleisten ein höheres Maß an Ausfallsicherheit. Im Falle einer Störung des Switching-Moduls schaltet der Matrix-Kern automatisch auf das zweite, redundante Modul um. Alle Einschübe und Interface- Karten sind im laufenden Betrieb wechselbar. Redundante Verbindungen werden über das Spanning-Tree-Verfahren aufgebaut. Darüber hinaus kann das auf dem Simple Network Management Protocol (SNMP) oder Telnet basierende Netz-Management ebenfalls redundant betrieben werden. Wird die Leitung zur Management-Station unterbrochen, ist der Switch über eine V.24-Schnittstelle anzusteuern.

Mit seinen Switching-Produkten glaubt Hirschmann, im Wettbewerb gegen Konkurrenten wie Cisco, 3Com, Bay Networks etc. bestehen zu können. Immerhin, so berichtet Kögler nicht ohne Stolz, zählen rund 30 Prozent der 500 umsatzstärksten Unternehmen in Deutschland zum Kundenstamm der Schwaben. Mit einem Volumen von insgesamt 2,1 Milliarden Mark in Europa und einem jährlichen Wachstum von acht Prozent biete der Markt für Networking-Komponenten auch für Hirschmann ausreichend Spielraum.

Hirschmann

Das deutsche Unternehmen Hirschmann GmbH begann 1979 mit der Entwicklung optischer Nachrichtentechnik und war eigenen Angaben zufolge 1984 weltweit der erste Anbieter, der Ethernet auf Glasfaserbasis realisierte. Das Produktspektrum der Schwaben umfaßt Programme für Ethernet-, Token-Ring-, FDDI- sowie ATM- Anwendungen. Neben Switches, Bridges und Routern bieten die Neckartenzlinger auch Workgroup-Hubs, Konzentratoren und Transceiver an. Rund 80 Prozent des Umsatzes aus dem Bereich Netzwerktechnik erzielt die Firma mit Komponenten für die Büroautomatisierung. Studien von IDC sowie Frost & Sullivan sehen Hirschmann mit rund 16 Prozent Marktanteil damit an der Spitze in Deutschland. Insgesamt haben die Schwaben weltweit über 50 000 Hubs in rund 10 000 Netzen installiert.