Studium

Mathe - der Schrecken vieler IT-Studenten

15.02.2008
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.

Die Gefahr der lukrativen Nebenjobs

Um ein Informatikstudium bis zum erfolgreichen Abschluss durchziehen zu können, sind auch großes Durchhaltevermögen, Eigenmotivation und vor allem eine hohe Belastbarkeit notwendig. Denn viele Studenten jobben, um sich ihr (gebührenpflichtiges) Studium finanzieren zu können und tun sich schwer, die richtige Balance zwischen Lernen und Arbeiten zu finden. Gary Fritz, der seit vier Jahren an der TU Darmstadt Informatik studiert, steckt mitten drin im Dilemma. Er arbeitet

als Softwareentwickler freiberuflich und bei einer Firma in Schwalbach und ist Werkstudent bei Lufthansa Technik. Erschwerend komme hinzu, dass sich im Hauptstudium viele Veranstaltungen zeitlich überschneiden, was die ursprünglich freie Wahl der Fachgebiete einschränke. "Der Stundenplan ist kaum tragbar. Einige Veranstaltungen muss man schwänzen", gibt Fritz zu.

Meist ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Informatikstudenten mehr in der Firma als im Hörsaal anzutreffen sind und schließlich das Studium abbrechen. Helmut Müller (Name von der Redaktion geändert) hat das vor 20 Jahren getan und dennoch den Aufstieg vom Softwareentwickler über den Projektleiter bis hin zum Vertriebs-Manager geschafft. Er warnt vor dem Glauben, Informatik sei statisch und ein krisenfester Beruf: "Was man heute lernt, ist im IT Bereich morgen schon veraltet. Da man sich ohnehin ständig weiterbilden und weiterentwickeln muss, sollte man dem Ausbildungsgang keinen zu großen Stellenwert beimessen. Nur wer flexibel war und ist, konnte die Veränderungen in der IT wie das Wachsen und Platzen der dot.com-Blase oder den Trend zum Outsourcing in Billiglohnländer und die damit verbundenen Herausforderungen meistern."