MWC 2014

Mastercard will Mobilfunker und Banken zusammenbringen

25.02.2014
Bezahl-Dienste für Smartphones sind auf dem Vormarsch. Mastercard wird bei einem der Verfahren zum Verbindungs-Element zwischen Banken und Mobilfunkern.

Der Kreditkarten-Spezialist Mastercard will in Deutschland eine Schlüsselposition bei neuen Bezahldiensten auf dem Smartphone einnehmen. Die Mastercard-Firma Trevica soll die Banken mit den Mobilfunk-Anbietern Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland verbinden. "Die große Herausforderung war bisher, dass es bilaterale Abkommen zwischen Banken und den Netzbetreibern geben musste. Wir lösen dieses Problem dadurch, dass wir Trevica dazwischenschalten", erläuterte Mastercard-Deutschlandchef Pawel Rychlinski der dpa. "Das wird ein Katalysator für das mobile Bezahlen in Deutschland sein."

Mastercard kündigte den Deal am Dienstag auf dem Mobile World Congress in Barcelona an. Der vierte deutsche Netzbetreiber E-Plus ist nicht unter den Partnern - er wird aber gerade von Telefónica übernommen. Bei dem System werden die Bank-Informationen in einem gesicherten Bereich der SIM-Karte im Telefon gespeichert - daher führt an den Mobilfunk-Betreibern auch kein Weg vorbei. Es gibt auch Verfahren, bei denen die Daten in der Cloud lagern.

Für den Bezahlvorgang setzt Mastercard auf den Nahfunk-Standard NFC: Das Smartphone wird kurz an ein Lesegerät gehalten. Beide müssen dafür mit einem entsprechenden Chip versehen sein. NFC sollte den großen Durchbruch für das mobile Bezahlen bringen, erfüllte diese Erwartung jedoch bisher nicht (unter anderem auch, weil Apple bislang auf NFC verzichtet). Nach Expertenschätzungen gibt es in Deutschland bisher etwa 20.000 NFC-Terminals - und das unter anderem weil einige landesweite Tankstellen- und Ladenketten aufrüsteten.

Mit der Erneuerung der Lesegeräte werde sich die Situation jedoch ändern: Die nächste Generation der Kartenterminals habe standardmäßig die NFC-Funktion integriert, sagte Rychlinski. "Am Ende steht die Vision, dass man die Brieftasche gar nicht mehr mitnehmen muss." Zugleich räumte er ein, dass die Entwicklung mobiler Bezahldienste in Deutschland bisher weniger dynamisch als in anderen europäischen Ländern gewesen sei. "Das werden wir mit diesem ersten Schritt ändern." Nach Einschätzung von Branchenexperten wird der Austausch der Terminals noch einige Jahre dauern.

Derzeit drängen diverse Anbieter mit unterschiedlichen Ansätzen in den Markt. So ging der Bezahldienst PayPal eine Kooperation mit Samsung ein: Nutzer des neuen Smartphones Galaxy S5 können sich per Fingerabdruck statt mit Passwort oder PIN bei ihrem Konto anmelden. (dpa/tc)