ama-Studie

Massive Umwälzungen im deutschen PC-Markt

02.11.2012
Von Gerhard Baumeister

Thin-Clients-Markt bietet noch viel Wachstumspotenzial

Noch bilden die Desktops bei den Arbeitsplatzrechnern unangefochten die Mehrheit. Auf 8,3 in den Unternehmen installierte PCs kommt laut Analyst ama derzeit ein Netzwerk-PC. Auch hat erst rund jedes fünfte befragte Unternehmen Netzwerk-PCs im Einsatz. Vor diesem Zahlenhintergrund und angesichts des zunehmenden Trends zu Cloud-Client-Computing oder Server-based-Computing hat dieses Segment für die PC-Hersteller offensichtlich großes Potenzial. Denn die heute üblicherweise mit Festplatte und CD-ROM-Lesegeräten ausgestatteten Desktop-PCs (Fat-Clients) dürften als Standard-Arbeitsplatzgeräte, langfristig gesehen, im B-to-B-Geschäft massiv an Bedeutung verlieren.

Hegel: „Bisher haben sich neben IGEL und Wyse von den großen PC-Global-Playern in diesem Teilmarkt allerdings nur Fujitsu und HP etabliert.“ Fujitsu-Systeme stellen laut ama 17,2 % des gesamten ermittelten Bestands. Auf zehn Fujitsu-Desktops an deutschen Arbeitsplätzen kommt heute ein Thin Client. HP liegt mit 16,0 % nur knapp dahinter.

Im PC-Markt ist die Reihenfolge genau umgekehrt. In 25,6 % der Fälle stammen die Desktops von HP. Damit ist der kalifornische Großkonzern seinem Wettbewerber Dell in Deutschland dicht auf den Fersen, während Fujitsu mit einem Abstand von 5 Prozentpunkten folgt (20,6 %). Zum Vergleich: Laut Gartner liegt HP nach verkauften Stückzahlen derzeit hinter Acer und Lenovo. Ebenso ermittelte der Analyst für den IT-Riesen im deutschen PC-Segment insgesamt rückläufige Verkaufsanteile.

Lenovo-Desktops haben derzeit zwar nur einen Anteil von 6,9 % am PC-Bestand an deutschen Arbeitsplätzen. Der chinesische Marktführer (ehemals Legend Group) ist jedoch seit der Übernahme der IBM PC-Division einer der größten PC-Hersteller weltweit und dürfte schon aufgrund seiner attraktiven Preisgestaltung auch auf dem deutschen Markt weiter wachsen.