Handy-Pionier

Martin Cooper plädiert für mobile Freiheit

02.04.2013
Vor 40 Jahren führte er das erste Telefongespräch mit einem Handy - heute tritt der ehemalige Motorola-Ingenieur Martin Cooper für eine möglichst umfassende Wahlfreiheit von Verbrauchern bei der Nutzung mobiler Geräte ein.

"Mehr Wettbewerb ist besser!", twitterte der 84-Jährige am Dienstag. Wenn es keine Gerätesperren oder andere Einschränkungen bei Vertragsbindung gebe, könne der Verbraucher frei wählen, welcher Mobilfunkbetreiber für die persönlichen Bedürfnisse am besten geeignet sei. Zu den mobilen Betriebssystemen schrieb Cooper auf Twitter, er habe sehr gute Erfahrungen mit Windows 8 auf dem Smartphone gemacht, "aber alle Betriebssysteme sind komplexer, als sie sein müssten".

In einem Interview mit einem Projekt zur Technikgeschichte an der kalifornischen Universität Stanford sagte Cooper 2007, sein Team habe der Welt beweisen wollen, dass "ein kleines Unternehmen wie Motorola die Fähigkeit hatte, eine solche Technologie zu entwickeln" - nachdem die Telefontechnik zuvor ganz von den AT&T Bell Labs dominiert worden sei. Cooper war es, der dann am 3. April 1973 auf der Sixth Avenue in New York das erste Handy-Gespräch führte, mit einem Motorola Dynatac führte, das wegen seiner großen Batterie und anderer Bauteile etwa ein Kilogramm schwer war und eine Betriebszeit von 20 Minuten hatte.

Sein Gesprächspartner war Joel Engel, Technikchef bei AT&T, dem Cooper mit seiner Pioniertat demonstrieren wollte, dass das Telefonieren von unterwegs möglich war. Der Anruf wurde von einer Mobilfunkstation auf einem New Yorker Hochhaus ins Festnetz weitergeleitet. Nach dem ersten Handy-Gespräch habe es aber noch zehn Jahre gedauert, bis die zuständige Behörde FCC das erste Frequenzspektrum für ein kommerzielles Mobilfunknetz freigegeben habe, erinnert sich Cooper. (dpa/tc)