Rechenzentren und Desktops werden virtualisiert - eine andere strategische Kerngröße wird dagegen gerne vergessen: das Wissen der Mitarbeiter sowie virtueller Teams. Welchen Stellenwert das Wissens-Management bei Rheinmetall hat, beschreibt Corporate CIO und Corporate CKO Markus Bentele: "Wertschöpfung wird von der Fähigkeit bestimmt, verteiltes Wissen überall im Unternehmen generieren und anwenden zu können." Die strategische Bedeutung von Wissen und Information für Rheinmetall manifestiert sich bereits im Job von Bentele: In Personalunion vereint er die Funktio-nen eines Chief Information Officer (CIO) mit denen eines Chief Knowledge Officer (CKO).

Schon 2002 setzte Rheinmetall den Startpunkt für seine heutige Collaboration-Strategie: Die heterogenen Intranet-Landschaften wurden im Web-basierten SAP Workplace Portal zusammengeführt. Collaboration-Features wie Teamraum oder Diskussionsforen wurden mit Sharenet (Agiliance) realisiert. Bereits diese erste Version des "Gate2" genannten Portals brachte den angestrebten Nutzen.

Schnell kam der Wunsch nach weiteren Funktionen und einer Integration in die Arbeitswelten Office und Groupware auf. Mit diesen Anforderungen wurde das Projekt Rheinmetall Unified Communications and Collaboration (UC2) geboren - eine Enterprise-Collaboration-Lösung auf Basis von Web-2.0-Technologien, unternehmensintern "Gate2next" genannt. Nach der Evaluierungsphase fiel die Entscheidung zugunsten von Lotus Quickr, Lotus Connections, Lotus Sametime, iLink sowie FirstSpirit. Für die Produkte sprach ihre Offenheit sowie die Integrationsfähigkeit in das SAP Enterprise Portal.

Dass Rheinmetall UC2 ein voller Erfolg ist, belegen zwei Zahlen: Rund 11.000 Mitarbeiter nutzen die Gate2-Community, und mehr als 3000 virtuelle Teamräume werden aktiv und geschäftsbezogen wertschöpfend verwendet.

Jürgen Hill, Redakteur COMPUTERWOCHE